Islamwoche an Uni Kiel: Kein Einzelfall

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Männer vorn, Frauen hinten: Während der Islamwoche an der Universität Kiel wurden Studenten im Rahmen eines Vortrags dazu aufgefordert, Geschlechtertrennung nach muslimischem Vorbild vorzunehmen.

Nur ein Vorfall von vielen: Das Problem raumgreifenden Anspruchsdenkens seitens muslimischer Gläubiger ist bereits so massiv, dass selbst Mainstreammedien es nicht mehr vollständig leugnen und ignorieren können: Influencer ziehen durch europäische Städte und laden Mädchen dazu ein, muslimische Kleidung „auszuprobieren“. Schwule Lehrer werden von ihren Schülern gemobbt, Mädchen attackiert, wenn sie sich nicht islamkonform kleiden. In Hamburg weigern sich Schüler, am Musikunterricht teilzunehmen, weil Musik „haram“ sei; Abiturienten in Essen wollen ihre Abiturfeier nach Geschlechtern getrennt abhalten.

Auffallend viele dieser Vorgänge konzentrieren sich im Bildungsbereich. Hier aber werden die Weichen gestellt für das, was morgen in der Gesellschaft gilt, für ein Europa, in dem muslimische Regeln selbstverständlich, als Norm betrachtet werden. Wer den linken Marsch durch die Institutionen noch vor Augen hat, weiß das, und ist nicht erst seit jüngster Zeit alarmiert.

Gern aber wird Kritik an der fortschreitenden Islamisierung als „islamophob“ diskreditiert, man versucht gar, sie als Rassismus zu kennzeichnen und damit vom Diskurs auszuschließen.

Dabei schadet Islamisierung nicht zuletzt auch säkularen Muslimen und solchen, die den politischen Islam ablehnen. Diese können dem invasiven Charakter des politischen Islam nämlich nichts entgegensetzen. Und das hat nichts mit paranoiden antimuslimischen Verschwörungstheorien zu tun, die jegliche Aussage von Muslimen als „Taqqiya“ betrachten – das heißt als aus religiösen Gründen erlaubtes strategisches Lügen.

Vielmehr macht das Fehlen einer geistlichen Autorität den Islam zur reinen Interpretationssache: Der Sufi, der „Djihad“ als das Bemühen auffasst, durch Mystik zur Einheit mit Gott zu gelangen, fasst seine Lesart des Islam als vollkommen legitim und rechtgläubig auf – genau wie der sunnitische Islamist, der diesen Sufi ermordet, weil er dessen Glaubensausübung für unislamisch hält.

Hinzu kommt, dass der Islam in seinen großen Ausprägungen auf Expansion ausgerichtet ist, die nicht primär auf der Überzeugung des Herzens beruht, sondern darauf, seine Normen zu oktroyieren. Und mit diesem Streben ist er außerordentlich erfolgreich: Von Westafrika bis Indonesien beugen sich Menschen unterschiedlichster Kulturen islamischen Rechtsvorgaben sowie sozialen und gesellschaftlichen Normen – zumindest äußerlich. Wie viel geheimer Alkoholkonsum oder Tanz dennoch stattfinden, wie viele Frauen in ihrem Herzen die Religion ablehnen, die ihnen buchstäblich die Luft abschnürt und sie hinter einen Schleier verbannt, kann niemand mit Sicherheit sagen – eine Ahnung davon vermitteln Ex-Muslime, von denen viele zumindest zeitweise einem radikalen Säkularismus frönen, weil das Gottesbild und Religionsverständnis des Islam in ihnen so tief verankert ist, dass sie mit dem Islam auch Religion an sich ablehnen oder glauben, ablehnen zu müssen.

Und das kleine Volk der Armenier, das das Christentum im Jahr 301 als Staatsreligion verankerte, wurde unter den Türken an den Rand der Auslöschung gebracht und wird heute von Aserbaidschan bedrängt.

Doch Europa muss nicht einmal über seine Grenzen hinausschauen. Es reicht ein Blick in die eigene Geschichte: Knapp über hundert Jahre nach der Hidschra, dem Beginn der islamischen Zeitrechnung, standen muslimische Truppen mitten in Frankreich. Die Rückgewinnung Spaniens gleicht einem Wunder. Otranto, Wien, Lepanto: Während woke „Wissenschaften“ heute den Europäer als den Kolonisator schlechthin darstellen, war Europa und war die europäische Freiheit immer wieder bedroht, und zwar teilweise existenziell bedroht – von muslimischen Kolonisatoren.

Der Treppenwitz dabei ist, dass selbst hier viele Menschen an die Mär des im Gegensatz zum Christentum „toleranten“ Islam und der jahrhundertelangen Koexistenz unter muslimischer Herrschaft glauben – dass diese Koexistenz für Nichtmuslime mit Kopfsteuer oder Knabenzins verbunden war, wird geflissentlich übersehen. Daran aber knüpfen „gemäßigte“ Islamisten an: Der Christ darf leben, solange er den Muslimen nützlich ist. Als Beispiel möge der große „osmanische“ Architekt Sinan dienen: Wer die majestätischen Moscheen Istanbuls bewundert, der bewundert etwa in der Süleymaniye-Moschee die Baukunst eines Christen – womöglich Grieche, wahrscheinlicher aber Armenier –, der seiner Familie entrissen, seiner christlichen Identität beraubt, und zwangsweise zum Islam konvertiert wurde. Die Bitterkeit, die eine solche Form der „Koexistenz“ für Nichtmuslime bedeutete, wird regelmäßig verschleiert, relativiert und bagatellisiert.

Der Islam ist dann integrationsfähig, wenn er in ein enges Korsett geschnürt wird, das seine Ausdehnung in den gesellschaftlichen Raum eingrenzt. Das wussten alle säkularen Regime in muslimischen Ländern – nicht umsonst war das Tragen von Kopftüchern in der Türkei an Universitäten und in öffentlichen Gebäuden verboten. Die Reislamisierung des Landes indes schreitet mühelos und in atemberaubendem Tempo voran, seit man dem Islam freie Bahn lässt – ebenso wie die „Re-Osmanisierung“.

Wem die historischen Belege nicht ausreichen, für den gibt es auch genügend zeitgenössische Beispiele dafür, dass Islamisierung kein Schauermärchen ist. Den Islam zu hofieren und im Sinne einer „Appeasement“-Strategie zu fördern, ist naiv.

Die ständige Verurteilung von Kritik am Islam als „islamophob“ muss aufhören – nicht zuletzt auch im Sinne jener Muslime, die in Europa leben, und kein Interesse daran haben, iranische, afghanische oder auch „nur“ syrische Zustände hierzulande implementiert zu sehen.

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