Die Sprache des Nahen Ostens: Gewalt

vor etwa 4 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Tichys Einblick

Die aktuellen Bilder der Zerstörung der Gebäude des Verteidigungsministeriums in Damaskus oder die regelmäßigen Schießereien bei der Essensausgabe in Gaza seit Ende Mai und die neu aufgeflammten Auseinandersetzungen zwischen Drusen und Muslimen bestätigen die schlimmsten Befürchtungen. Die Sprache des Nahen Ostens ist die Gewalt. Finanziert und politisch unterstützt – gewollt oder ungewollt – wird sie von Ost und West, Süd und Nord, Demokraten und Autokraten, Ideologen und Pragmatikern.

Es ist zum Verzweifeln. Gerade keimte die Hoffnung auf, dass Syriens neuer Machthaber Ahmed Al-Sharaa bald in den Kreis der Abraham-Accords aufgenommen wird, da begann eine neue Welle der Gewalt an der Nordgrenze Israels. 2.000 Drusen dringen bewaffnet von der israelischen Südhälfte der Golanhöhen auf syrisches Staatsgebiet vor. Sie wollten ihren Brüdern und Schwestern in Sweida zu Hilfe eilen. Dort waren über Nacht Stammeskämpfe ausgebrochen: Muslime gegen Ungläubige. Drusen gelten in dieser Region als Feinde wie Juden und Christen.

Es ist wie seit einer gefühlten Ewigkeit. Muslime kennen nur die Sprache der Gewalt. Die Außenwelt folgt dem falschen Narrativ. Es geht nicht um Land, nicht um Öl und nicht um Wasser. Es geht um die alleinige Herrschaft der Muslime, extrem oder weniger extrem. Land, Öl und Wasser werden als zusätzliche Mittel missbraucht. Das Ziel ist das Kalifat, das einzig gültige Gesetz ist die Sharia, die es erlaubt, dass neunjährige Mädchen mit erwachsenen Männern verheiratet werden.

Generationen von Politikern zwischen Berlin und Washington, in den Vereinten Nationen und in der EU wollen von der Fata-Morgana einer Zwei-Staaten-Lösung nicht ablassen. Obwohl an den westlichen Universitäten von Oxford bis Columbia „Free Palestine from the River to the Sea“ in den Himmel geschrien und an Hörsaalwände geschmiert wird. Was nichts anderes als die Vernichtung des Staates Israel bedeutet, als Ausgangspunkt für die Zerstörung der „Aufgeklärten Welt“ mit seinen demokratischen Errungenschaften der letzten 250 Jahre.

In keiner Talkshow, in keiner von NGOs geführten Diskussion wird der Frage konsequent und zielstrebig nachgegangen: Wo liegt der „zweite Staat Palästina“, wo verlaufen seine Grenzen und wer regiert diesen zweiten Staat? Die Frage wird nicht gestellt, weil es keine vernünftige Antwort darauf gibt. Trotz dieser Tatsache gibt es über 100 „Botschaften“ eines nichtexistierenden „Palästina“. Wen vertreten diese „Botschaften“? Die Terror-Organisationen Hamas, Hisbollah, Islamic Jihad und die sogenannte „Palästinensische Befreiungs-Organisation PLO“, die Millionen Araber nur von einem befreit: von ihrer selbstbestimmten Freiheit.

Exakt das genießen über zwei Millionen Araber in Israel, die in Großstädten wie Nazareth, Um el Fahem und Fureidis leben, von der israelischen Sozialversicherung profitieren wie alle zehn Millionen Israeli, dabei aber ihr eigenes arabisch-sprachiges Bildungssystem pflegen. Bezahlt wird alles vom Staat, also von der Gesamtbevölkerung, Juden, Muslime, Christen, Beduinen, Drusen, Tscherkessen und Religions-Befreite.

Es gab nie eine historische Nation „Palästina“. Es war und ist der Name einer Region, beispielsweise eines Bezirks Syriens, eines viel älteren Teils Assyriens. „Palaestina“ ist ein Namensersatz, den das Römische Reich verwendete, um die einheimische Bevölkerung der Region – die Juden – zu beleidigen und zu quälen. In jüngerer Zeit 1918-1948 war „Palestine“ das vom britischen Mandat verwaltete Land.

Die ethnische Gruppe, die in der Antike mit einem Namen wie „Palästinenser“ am ehesten vergleichbar ist, waren die Philister. Sie stammen jedoch aus dem Mittelmeerraum. Historisch, kulturell oder religiös haben sie keine Beziehung zu Arabern der Neuzeit, die sich als „Palästinenser“ bezeichnen. Fakten, die in jeder Bibliothek, die diese Bezeichnung verdient, und in jeder gängigen Sprache zu finden sind, aber keinen Zugang zur aktuellen Politik finden.

Das verhindert die Mehrheit der 57 arabisch-muslimischen Länder, allen voran der Iran und die 120 Blockfreien Länder (NAM-Non-Alignment Movement). Dahinter stecken Strategen, die mit dem 2000 Jahre alten Antisemitismus, mit dem Hass auf Juden und dem Neid auf das erfolgreiche Israel rechnen. Ihr wiederkehrender Erfolg bei den Vereinten Nationen und in der EU bestärkt sie.

Die Blindwütigen, jederzeit bereit zu sterben, wachsen in der arabisch-muslimischen Welt über Generationen nach. Ihr Bildungsstand wird niedrig gehalten, damit sie nicht auf die Idee kommen die Banalfrage zu stellen: wieso ein Land, das 77-mal kleiner als der Iran ist und zehn Prozent der Bevölkerung des kulturreichen Persiens aufweist, den Luftraum über Beirut, Damaskus, Bagdad, Teheran und Sanaa, 200 bis 2500 Kilometer von Tel Aviv entfernt, uneingeschränkt beherrscht.

Es wird dem Volk eingebläut, Allah wird siegen, obwohl auch Blinde erkennen müssen, dass der technologische Abstand zwischen Israel und seinen Nachbarn seit dem 6-Tage-Krieg 1967 eher zugenommen hat. Zugenommen hat aber auch die Brutalität der Täter und die Bereitschaft, sie grenzenlos auszuüben, wie Hamas-eigene Videos vom 7. Oktober 2023 und Bilder von 21 Monate danach belegen. Die Schuld dafür wird von der medialen Welt Israel in die Schuhe geschoben. Denn dafür gibt es eine Adresse und ein Gesicht: Benjamin Netanyahu unterstützt durch Donald Trump. Das Gegenüber ist eine Bevölkerung, Kinder, Frauen und Alte, eine gewollt gesichtslose gehaltene Masse, die Mitleid erregt. Die Verantwortlichen für das unbeschreibliche Leid verstecken sich hinter unaussprechlichen Namen, die ständig wechseln und einer Phraseologie des Terrors, die Angst verbreitet.

Seit dem 8. Oktober 2023 glimmen immer wieder Hoffnungsschimmer für eine diplomatische Lösung auf. Es wird nicht verstanden und akzeptiert, dass das nervige Ankündigen, nächstes Wochenende werde es einen Waffenstillstand geben und würden die Geiseln freikommen, Teil des Zermürbungskrieges ist. Hamas und ihre Komplizen hoffen damit auch auf die innenpolitische Anti-Netanyahu-Front in Israel. Sie täuschen sich. Sie unterschätzen die Widerstandskraft Israels und des jüdischen Volkes, gewachsen und gereift in einer teils leidvollen 3500-jährigen Geschichte, festgehalten in der jüdischen Tora, besser bekannt als Altes Testament. Auch die „Aufgeklärte Welt“ hat dabei einen beträchtlichen Nachholbedarf.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Tichys Einblick

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Tichys Einblick zu lesen.

Weitere Artikel