
Israelische Beamte signalisierten am Sonntag überraschend, dass das Land bereit sei, seine militärische Kampagne gegen den Iran zu beenden – sofern auch der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei die Feindseligkeiten einstelle. Das berichtet das israelische Nachrichtenportal Ynet News unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Vor über einer Woche hatte Israel im anhaltenden bewaffneten Konflikt, der durch den vom Iran unterstützten und organisierten Hamas-Angriff am siebten Oktober 2023 entfacht worden war, mit gezielten Schlägen auf die militärische Führung im Iran eskaliert. Auf Drängen Israels hatten die USA dann in der Nacht zum Sonntag dann schwere Schläge mit Tarnkappenbombern samt Bunkerbrechern auf das iranische Atomprogramm durchgeführt.
Diese Schläge werden von Israel wohl als erfolgreich bewertet – nach Einschätzung israelischer Stellen richtete der amerikanische Angriff erhebliche Schäden an. Die Anlage in Natanz gilt als zerstört, während die Standorte in Fordow und Isfahan schwer getroffen wurden, heißt es laut des Medienberichts von Ynet.
Wohl auch deswegen geben Stimmen aus dem israelischen Militär- und Sicherheitsapparat gegenüber der Nachrichtenseite an, dass man nun bereit zur Deeskalation sei. „Wenn Khamenei morgen das Feuer einstellt und sagt, dass er das beenden will – dann akzeptieren wir das“, sagte ein israelischer Beamter.
Der Iran ist nach den Angriffen der USA jedoch nicht bereit, zum Verhandlungstisch zurückzukehren. Solchen Forderungen vonseiten der Bundesregierung erteilte der stellvertretende iranische Außenminister am Sonntag im ARD-Interview eine Absage. „Wir waren inmitten von Gesprächen am 13. Juni, als wir von Israel und den USA angriffen wurden“, beklagte Majid Takht-Ravanchi im „Bericht aus Berlin“. „Es macht überhaupt keinen Sinn, weiterzuverhandeln. Wir wollen keine Gespräche nur um der Gespräche willen.“