Die Hamas-Propaganda machte einen großen Fehler

vor 3 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Ein Hilfskonvoi, der für „World-Central-Kitchen“ bestimmt war, wurde von der Hamas-Miliz gekapert. Herunterfallene Mehlsäcke wurden von einem Hamas-Bulldozer breit gefahren. Die Botschaft: Gazaner sollen die Warenspenden bei Hamas-Händlern zu überhöhten Preisen kaufen.

Wer sich heranwagt, wird erschossen, die Toten werden der IDF in Rechnung gestellt als „Opfer der Versorgung“. Zugleich bedeutet das, die Suppenküchen können vorerst nicht weiter betrieben werden. Die sonst dort versorgt werden, müssen andere Wegen suchen, um sich zu ernähren. Hamas geht es um die Macht.

Journalisten aus Gaza berichten von einem deutlichen Rückgang der Mehlpreise in Gaza-Stadt. Einem zufolge ist der Preis für ein Kilo Mehl an der Kreuzung Saraya in Gaza-Stadt auf 25 Schekel gefallen (vor einer Woche lag der Preis noch bei 40 Schekel oder mehr). Normalerweise ist Mehl im Norden des Gazastreifens teurer als im Süden − ein Hinweis, dass es dort derzeit reichlich Mehl gibt.

In den belagerten Enklaven Gazas löste ein Video nicht nur weltweite Empörung aus, sondern auch eine seltene Welle innerer Proteste. Das Hamas-Video zeigt die 24-jährige Geisel Evyatar David, der seit über 665 Tagen gefangen gehalten wird. Hager, hohläugig muss er in einem dunklen Tunnel sein Grab schaufeln. Als Hamas-Bild für „geteiltes Leid“ gedacht, wirkte es in der Online-Community Gazas katastrophal. Abu Ali kommentiert: „Gaza-Surfer: Die Hamas hat gestern mit der Veröffentlichung des Videos einen Fehler gemacht.“ Kritik hallt durch die sozialen Medien, wo Nutzer, die unter Stromausfällen, Engpässen und Bombardierungen leiden, der Hamas vorwerfen, einen „Imageschaden“ zu verursachen, der ihren Kampf untergräbt.

Gazaner sagen, die Hamas habe mit der Veröffentlichung des Videos einen großen Fehler gemacht. Ein Nutzer schrieb: „Ich bin überzeugt, dass die Hamas die Dummheit erfunden hat. Sie zeigen einen erschöpften Gefangenen und sagen, er esse dasselbe wie wir, und gleichzeitig erscheint die Hand eines Hamas-Mitglieds und reicht ihm eine Dose Favabohnen – die Hand des Mitglieds ist größer als mein Oberschenkel. Mit anderen Worten: Ihr könnt euer Volk nicht schützen, ihr stehlt die Hilfsgüter für eure eigenen Bäuche und zeigt es obendrein der ganzen Welt … Ihr Idioten …“

Ein Militär-Sprecher der Hamas versucht, den Schaden durch das Evyatar-David-Video zu minimieren und twitterte, sie ließen die Gefangenen nicht absichtlich verhungern, sie äßen, was ihre Kämpfer und Bewohner des Gazastreifens essen. Schon vor dem Video sagten freigelassene Geiseln, dass sie ausgehungert wurden, während Nahrungsmittel in Hülle und Fülle in den Gazastreifen strömten.

Der österreichisch-israelische Staatsbürger Tal Shoham − 505 Tage in Geisel-Haft der Hamas zusammen mit Evyatar David − sagt, dieser sei offenbar in einem „ganz, ganz schlechten Gesundheitszustand“ (ARD-Tagesthemen), das wäre „absichtliches Verhungern.“ Und: „Ich habe den Tunnel wiedererkannt, es ist genau der Tunnel, in dem wir zusammen acht Monate lang festgehalten wurden. Und ich weiß, es ist eine Tatsache, dass nur ein paar Meter weiter, hinter den eisernen Türen, die den Tunnel verschließen, eine Gruppe der Hamas-Terroristen sitzt und in Mengen Essen hat. Fleisch, Fisch, jede Menge Brot, alles, was sie brauchen.“ Er selbst habe während seiner Gefangenschaft jeden Tag Kraft finden müssen, „aus mir heraus, aus meiner neuen Familie heraus, die sich im Tunnel gebildet hat“.

Auf die Frage, was die Hamas mit dem Video von Evyatar David bezwecken wolle, antwortete Shoham: „Es wird aus dem Video ganz deutlich, dass das absichtliche Propaganda der Hamas ist, Evyatar und Rom in so schlechtem Zustand zu zeigen und sie mit Kindern in Gaza zu vergleichen.“ Er habe „viele Kisten mit humanitären Hilfsgütern gesehen, die die Hamas der Öffentlichkeit gestohlen hat, den Bewohnern von Gaza, und sie für sich behalten hat“.

Zur Anerkennung eines Palästinenser-Staates sagte Shoham: „Wir sehen, dass es der Hamas gut geht, wenn die europäischen Regierungen auf eine Anerkennung des palästinensischen Staates drängen“. Es wäre „das Schlimmste, was Europa jetzt tun könnte“.

Dem entsprechen die Worte des Hamas-Führers Razi Hamed: „Die Initiative mehrererer Länder, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, ist das Ergebnis des 7. Oktobers. Wir haben bewiesen, dass der Sieg über Israel nicht unmöglich ist und dass unsere Waffen ein Symbol der palästinensischen Ehre sind.“

Merz-Macron-Starmer und wie sie alle heißen, können immer noch entscheiden, ob sie diesem Hamas-Ziel samt seiner Terror-Strategie weiter helfen wollen.

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