
Die israelische Armee hat aus der Luft Hilfsgüter über Gaza abgeworfen und eine Feuerpause sowie die Errichtung „humanitärer Korridore“ angekündigt.
Es seien sieben Paletten mit Hilfsgütern wie Mehl, Zucker und Lebensmittelkonserven abgeworfen worden, die von internationalen Organisationen bereitgestellt worden seien, teilte das Militär in der Nacht mit. Ab heute werde die Armee „jeden Tag bis auf weiteres“ von 10 bis 20 Uhr Ortszeit eine „taktische Pause der militärischen Aktivitäten für humanitäre Zwecke“ einlegen, teilten die israelischen Streitkräfte am Morgen mit.
Die Pause gelte in den Gebieten, in denen die Armee nicht operiere: Al-Mawasi im Südwesten des abgeriegelten Küstenstreifens, in Deir al-Balah im Zentrum sowie in der Stadt Gaza im Norden. Dies sei nach entsprechenden Gesprächen mit den UN- sowie internationalen Organisationen abgestimmt worden, hieß es.
Laut israelischem Außenministerium beginnt die Feuerpause in den Gebieten Al-Mawasi, Deir al-Balah und Gaza-Stadt.
Ferner würden von 6 bis 23 Uhr Ortszeit Korridore eingerichtet, um die sichere Durchfahrt von Konvois der UN- und anderer Hilfsorganisationen zu ermöglichen, die Lebensmittel und Medikamente an die Bevölkerung im gesamten Gazastreifen liefern und verteilen, teilte die Armee weiter mit.
Die Zeltstadt in Al-Mawasi hatte Israel schon zuvor als sicheren Rückzugsraum für Zivilisten definiert. Allerdings kam es in der Vergangenheit auch dort zu israelischen Angriffe. In Deir al-Balah befindet sich das zentrale Warenlager der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den Gazastreifen. Dieses war laut der WHO kürzlich beschädigt worden, als das israelische Militär erstmals mit Bodentruppen in das Gebiet eingerückt war.
Auch eine Entsalzungsanlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei nun wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden, teilte die Armee mit. Die eingeleiteten Maßnahmen zielten darauf ab, die humanitäre Hilfe dort zu verbessern „und die falsche Behauptung zu widerlegen, dass der Gazastreifen absichtlich ausgehungert wird“, erklärte das Militär auf Telegram.
Seit dem Zusammenbruch einer Waffenruhe im März sind nur noch wenige Hilfsgüter in das abgeriegelte Küstengebiet gelangt. Israel und die UN werfen sich gegenseitig vor, die Verteilung der Hilfsgüter zu behindern. Es sei das erste Mal, dass Israel seit Beginn des Krieges Hilfsgüter aus der Luft in den Gazastreifen abgeworfen habe, nachdem es zuvor nur anderen Ländern erlaubt hatte, solche Aktionen durchzuführen, schrieb die Times of Israel.
Westliche Medien, darunter die Tagesschau, griffen in den vergangenen Tagen Bilder aus Gaza auf, die eine Hungersnot belegen sollen. Doch die Aufnahmen der türkischen, staatsnahen Nachrichtenagentur Anadolu stammen von einem palästinensischen „Journalisten“, der nachweislich gespielte Inszenierungen als Realität propagiert.
Die etablierte britische Zeitung Daily Express stützt sich auf dubiose Fotos, die von einem palästinensischen „Journalisten“ stammen.
Auch der Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate kündigte auf X an, die Abwürfe würden „umgehend wieder aufgenommen.“ Helfer halten die Methode jedoch wegen der relativ geringen Mengen Lebensmittel für ineffektiv. Außerdem könnten Menschen am Boden durch die Paletten verletzt werden.
The humanitarian situation in Gaza has reached a critical and unprecedented level. The United Arab Emirates remains at the forefront of efforts to deliver life-saving assistance to the Palestinian people. We will ensure essential aid reaches those most in need, whether through…
Israelische Soldaten stoppten unterdessen ein Schiff mit propalästinensischen Aktivisten, die mit Hilfsgütern in Richtung des Gazastreifens unterwegs waren. Das israelische Außenministerium bestätigte auf X, dass die „Handala“ daran gehindert worden sei, in die Gewässer vor dem abgeriegelten Küstengebiet zu gelangen. Die Passagiere seien in Sicherheit und würden zur israelischen Küste gebracht. „Unbefugte Versuche, die Blockade zu durchbrechen, sind gefährlich, rechtswidrig und untergraben die laufenden humanitären Bemühungen“, hieß es.
Propalästinensische Aktivisten versuchten mit dem Schiff „Handala“, in die Gewässer vor dem abgeriegelten Küstengebiet zu gelangen.
Zuletzt hatte ein Schiff der Freedom Flotilla im Juni versucht, in den Gazastreifen zu gelangen. An Bord war unter anderem die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Auch dieses Schiff war vom israelischen Militär gestoppt worden. Thunberg war wenige Tage später ausgewiesen worden.
Immer noch befinden sich 50 Geiseln in den Händen der Hamas. Wie viele von ihnen leben, ist unklar.
Noch immer befinden sich 50 israelische Geiseln im Gazastreifen, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Terroristen der Hamas und andere Islamisten hatten bei ihrem Überfall in Israel am 7. Oktober 2023 mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 1.200 Menschen wurden getötet. Es war der Auslöser des Krieges. Seither sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet worden. Die unabhängig nicht überprüfbaren Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Mehr NIUS: Kann man die schrecklichen Berichte von der Hungersnot in Gaza wirklich glauben?