Israel und der Iran befinden sich jetzt offen und direkt im Krieg – und beide Seiten werfen alles in die Waagschale

vor etwa 9 Stunden

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Jetzt herrscht Krieg – das muss das klare Fazit aus den Schlägen Irans und Israels sein. Denn die Attacken der beiden Länder haben eine völlig neue Qualität als noch vor ein paar Monaten. Der Konflikt ist keineswegs neu – überhaupt, wenn man rechtlich von „kriegerischen Akten“ sprechen will, ist das schon lange vorher gegeben, als etwa der Iran Israel mit Drohnenschwärmen attackierte.

Aber die Attacken damals spielten sich auf einer ganz anderen Ebene ab. Israelische Angriffe galten damals fast ausschließlich Irans Stellvertreter-Gruppen außerhalb des Landes – maximal punktuell wurden Ziele innerhalb des Irans angeflogen. Und Irans Attacken auf Israel waren zwar weitläufig – aber primär symbolisch und längst nicht so gefährlich wie jetzt. Damals stürzten ein paar Raketen über der Wüste ab. Drohnen konnten abgefangen werden. Opfer hatte Israel praktisch keine zu beklagen.

All das ist jetzt anders. Der Iran setzt jetzt sein ganzes hochgefährliches Raketenarsenal ein, um Israel so empfindlich wie möglich zu treffen. Auch wenn davon der Großteil abgefangen wird, kommt immer mehr durch Israels Abwehrschirm – und trifft dabei keine Wüsten-Rollfelder, sondern Hochhäuser in Tel Aviv mit Dutzenden zivilen Opfern.

Auch Israel fliegt jetzt flächendeckend Angriffe gegen den Iran selbst. Natürlich nicht gegen Zivilisten, sondern um breit die militärische und technologische Infrastruktur des Landes zu treffen, seien es Luftabwehrstellungen, Atomanlagen, Militärbasen oder Geheimdienstposten. Laut IDF hat man so nun schon die Lufthoheit über den West-Iran etabliert – und fliegt inzwischen schon Angriffe auf Ziele weit im Nordosten des Landes.

Das Ziel ist ganz klar: Es geht nicht nur darum, einen einzelnen Hamas-Anführer, der gerade in Teheran weilt, auszuschalten, sondern Irans Militär in die Knie zu zwingen, gerade auch um nachhaltig das dortige Raketen- und Atomprogramm zu zerstören.

Irans Atomanlagen sind die wohl am meisten geschützten Einrichtungen des Landes – tief unter der Erde, bewacht vom Militär. Um sie wirklich nicht nur zu beschädigen, wie es jetzt oft schon gelang, sondern sie langfristig zu zerstören, braucht es noch mehr. Daher auch die Angriffe auf das iranische Militär quer durchs Land.

Priorität für Israel ist die militärische Bewegungsfreiheit im Land. Das geht, indem man Luftabwehr, die iranische Luftwaffe und Raketenstartsysteme am Boden flächendeckend ausschaltet, zusammen mit dem militärischen Führungspersonal – sodass die Mullah-Führung zunehmend gelähmt wird. All das gelang bereits teilweise.

Zugleich feuert daher der Iran jetzt auch alles, was er im Arsenal hat. Mit massiven Angriffen, auch auf israelische Städte, versucht Teherans Regime, in Israel maximale Zerstörung anzurichten. Für das Mullah-Regime steht viel auf dem Spiel: Nicht nur die Frage, ob noch genug vom eigenen Atomprogramm übrigbleibt, um in naher Zukunft weiterzumachen, sondern auch, ob sein von radikalislamischen Revolutionsgarden angeführtes Militär den aktuellen Krieg überlebt – und damit auch, ob das Regime selbst stabil bleibt.

Wird die Spitze des islamischen Gottesstaates immer weiter ausgedünnt, steht nämlich auch die ganze Stabilität des Irans als „Islamische Republik“ auf dem Spiel. Längst ruft die Opposition im aktuellen Moment der Schwäche des Regimes schließlich zur Revolution auf. Ob die droht, bleibt offen. Aber klar ist: Es ist ein entscheidender, existenzieller Augenblick für die Mullahs und ihre über 45 Jahre gebauten theokratischen Machtstrukturen. Und genau deshalb ist es sowohl für Teheran als auch für Jerusalem viel mehr als nur der übliche Schlagabtausch – sondern offener Krieg.

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