
„Mit Terroristen verhandelt man nicht. Terroristen bekämpft man – mit allen Mitteln, meine Damen und Herren. Bereits damals haben deutsche Linksextremisten und palästinensische Terroristen bestens harmoniert. Ihr gemeinsamer Feind war und ist das westliche System.“
Diese Worte wählte der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland am 6. Juni 2025 im Bundestag – und traf den Nagel damit auf den Kopf. Zwei Wochen später haben die AfD-Bundessprecher dann eine Stellungnahme zu den israelischen Luftschlägen auf das iranische Atomprogramm abgegeben, deren Duktus eher zu Baerbock, Steinmeier oder Stegner passt. Mit Aufrufen zur „Mäßigung der Kriegsparteien“ und „Sorgen“ über eine „weitere Eskalation des Nahost-Konflikts“ lieferten sie ein Statement, das sich in die bekannten leeren Phrasen und die Sonntagsredenpolitik der Bundesrepublik einreihen lässt.
Die AfD wurde dabei einst gegründet, um genau diese Lebenslügen zu beenden. Trotz aller Erfolge – die Rückbesinnung auf diese Wurzeln ist dringend notwendig. Diese aktuelle politische Entwicklung meiner Partei, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begann, halte ich für einen politischen Irrweg, der weder durch das Parteiprogramm noch durch die Mitgliedermeinung gedeckt ist.
Die IAEA-Dokumente zeigen zahlreiche Verstöße Irans gegen den Atomwaffensperrvertrag seit über 20 Jahren: Geheime Anlagen, verweigerter Zugang, Implosionstests und Urananreicherung auf 60 Prozent ohne zivilen Nutzen. Daraus folgt: Der Iran strebt die Atombombe an – im Einklang mit seiner Staatsdoktrin, Israel und den Westen zu vernichten. Israel fühlt sich zu Recht akut bedroht. Angesichts iranischer Angriffe über Stellvertreter wie Hisbollah, Hamas und Huthis, den siebten Oktober 2023, sowie direkter Raketenangriffe im April und Oktober 2024 ist die Vorstellung eines unprovozierten israelischen Angriffs realitätsfern.
Natürlich steht für die AfD Deutschland an erster Stelle. Dennoch verlangt eine interessengeleitete Außenpolitik die Bekämpfung der Feinde unserer Zivilisation. Alexander Gauland hat sie zielsicher benannt, der politische Islam und die Linksextremen in Europa. Die Klammer zwischen beidem ist die postkoloniale Bewegung, die sich finanziert von fremden Staaten aus den Universitäten des Westens in unsere Gesellschaft frisst.
Bereits in den 60er Jahren waren die späteren RAF-Mörder begeisterte Propagandisten der islamischen Terroristen in Samaria, Judäa und auch in Persien. Die Alternative für Deutschland wäre hier das eigentliche Gegengift – und müsste genau so auftreten. Parteien, die gegenüber der Allianz aus Islamismus und dem Kommunismus nur Zaudern und Relativierung kennen, gibt es bereits genug.
Völkerrechtsdebatten gehören im Angesicht dieser Feinde der Vergangenheit an. Wenn die zivilisierten Länder die Welt nicht ordnen, tun es die anderen nach ihren steinzeitlichen und totalitären Vorstellungen – und nicht zuletzt, um das für Deutschland zu verhindern, wurde die AfD gegründet. Der Iran wird von einer wahnhaften Endzeitsekte fundamentalistischer Hassprediger regiert, und ihre engsten Verbündeten im Westen sind Klima- und Linksextremisten. Mäßigung bei der Bekämpfung dieser Strukturen ist hier nicht angebracht. Ob es uns gefällt oder nicht, unsere Zivilisation ist im Krieg.
Die Frontlinie des zivilisatorischen Kampfes verläuft auch durch unsere Gesellschaft und wir müssen schleunigst wehrhaft werden. Egal ob gegen die Weltuntergangspropheten der Ökoradikalen, den radikalen Islam, die Vertreter des linksradikalen Postkolonialismus in unseren Ministerien – oder eben einem aggressiven russischen Versuch, immer mehr Völker zu unterwerfen.
Die AfD darf nie dem Ungeist der anderen Parteien erliegen und sich in den immer gleichen Plattitüden und Worthülsen ergehen. Seit 2014 erlebt Europa und auch Deutschland die neo-sowjetische Gewaltpolitik Putins. Seit spätestens 2022 wird auch Deutschlands Energieversorgung und Infrastruktur von Russland gezielt attackiert. Möglich gemacht hat das zum Großteil die kraftlose Außen-, Energie- und Verteidigungspolitik von Union und SPD. Dieser Diplomatie der Unterwerfung und Korruption muss die AfD sich unter allen Umständen fernhalten, schließlich ist die Bilanz der deutschen Außenpolitik seit Joschka Fischer ein Debakel.
An einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Krieges, die diesen Namen verdient hätte, ist Russland nicht interessiert. Das zeigt auch das absolute Desinteresse Moskaus an den Friedensinitiativen der USA. Eine Partei, die das Patriotische zu ihrem Markenkern gemacht hat, darf sich keine Naivität im Stile der linken Friedensbewegung leisten, wenn es um klare Bedrohungen des eigenen Landes geht.
Das Regime Putins baut auf die Schwäche der westlichen Gesellschaften, um sie zu brechen. Es lässt Europa etwa über Weißrussland mit illegalen Migranten fluten, um Konflikte anzuheizen und den europäischen Ländern zu schaden. Es ist kein Verbündeter derer, die ein Europa der Vaterländer erhalten wollen. Ausgerechnet die AfD erweckt mit Äußerungen vieler Vertreter oft genug den fatalen Eindruck, dieser Schwäche das Wort zu reden.
Es mag der Tag kommen, und auch ich arbeite darauf hin, dass ein Politiker der AfD in das Kanzleramt einzieht. Das Ziel ist ein Europa aus freien und souveränen Vaterländern und eine eurozentrische Außenpolitik. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man mit dem Amt nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten übernimmt. In einem globalen Kampf der Kulturen zur Mäßigung und zur Deeskalation aufzurufen, ist der erste Schritt, ihn zu verlieren. Einen Kampf, den man nicht annimmt, verliert man. Und mit Terroristen verhandelt man nicht.
Dr. Rainer Kraft ist promovierter Chemiker und seit 2017 Bundestagsabgeordneter der AfD. Apollo News veröffentlicht diesen Artikel als Debattenbeitrag. Wir bemühen uns um einen kritischen, distanzierten, fairen und wirklich journalistischen Umgang mit der AfD – nach den gleichen Standards, die auch für alle anderen Parteien gelten.