
Am Tag, an dem die Bilder des israelischen Schlags gegen das Mullah-Regime um die Welt gehen, zeigt sich, dass der Westen in zwei Lager geteilt ist: eines, das mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Freiheit gegen den Islamismus verteidigt. Und eines, das die fatalen Auswirkungen seiner eigenen Appeasement-Politik nicht erkennen will.
Israel hat in der Nacht auf Freitag laut Armee-Angaben mit etwa 200 Kampfflugzeugen über 100 Ziele im Iran angegriffen. Ziel waren Militäreinrichtungen und Atomanlagen. Die iranische Atomanlage Natans ist schwer beschädigt, wie der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, bestätigte. Eine zentrale Figur des iranischen Terror-Regimes, Kommandeur Hussein Salami, schaltete Israel bei einem Angriff auf das Hauptquartier der Revolutionsgarden aus. Auch Generalstabschef Mohammed Bagheri ist tot, zudem sechs Wissenschaftler, so iranische Staatsmedien. Iran hat als Vergeltung 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt, die abgefangen wurden. Derweil gehen die Angriffe Israels auf den Iran weiter.
Der Schlag kommt nicht überraschend: In den vergangenen Tagen hatten die USA bereits ihre Botschaftsmitarbeiter aus dem Iran evakuiert. Die IAEA hatte zuletzt zwei Berichte veröffentlicht, die belegten, dass Iran nicht länger die notwendigen Informationen über sein Atomprogramm lieferte und zudem seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran erheblich erhöhte. Dieses lag damit weit über dem Wert, der für die zivile Nutzung gebraucht wird – und ließ die atomare Bewaffnung des Landes immer näher rücken.
Israel kam mit seinem Angriff dem zuvor, was im Iran Staatsdoktrin ist: der Vernichtung des jüdischen Staates. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu brachte das Ziel des Präventivschlags auf den Punkt: „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es keine nächste Generation mehr geben. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir einfach nicht mehr da sein.“ Nach dem Holocaust im Zweiten Weltkrieg, so Netanjahu, müsse nun ein „nuklearer Holocaust“ verhindert werden. Die Mission von Netanjahu ist also klar: Es geht darum, sein Volk vor der Auslöschung zu bewahren.
Eine Gaswolke steigt über Irans Hauptstadt Teheran nach Israels Präventivschlag auf.
Israel leistet damit Widerstand gegen ein islamistisches Regime, das nicht nur den jüdischen Staat in seiner Existenz bedroht, sondern auf der ganzen Welt Terror finanziert und organisiert. Entsprechend hat der Militärschlag Auswirkungen auf die gesamte Region: Indem Israel präzise die entscheidenden militärischen Akteure und Ziele Irans attackierte, schützt sie nicht nur das eigene Volk, sondern auch die Zivilbevölkerung in Gaza. Denn Iran ist der wichtigste Finanzier der Hamas, die die palästinensische Zivilbevölkerung als Schutzschild missbraucht. Wird Iran geschwächt, dann schwächt dies automatisch die Hamas und verkürzt den Krieg in Gaza. Gleiches gilt für die Huthis im Jemen, die aus dem Iran finanziert werden und die dortige Zivilbevölkerung in den Hunger treiben: Auch sie werden durch den Angriff geschwächt.
Und nicht zuletzt wird der iranische Widerstand gegen das Regime gestärkt. Israel zeigt sich erneut als die westliche Macht, die die Werte des Westens am entschlossensten verteidigt. Doch in Deutschland, wo Holocaust-Leugnung verboten ist, wird die gegenwärtige Bedrohung für Juden relativiert.
Demonstrationen in Teheran nach Israels Präventivschlag heute Morgen.
Womit wir beim zweiten Block innerhalb des Westens wären, in den sich fatalerweise Kanzler Merz einreiht. Zwar erklärte er, dass Israel „das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen.“ Doch er ergänzte: „Wir rufen beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können. (…) Deutschland steht bereit, mit allen uns zur Verfügung stehenden diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken. Das Ziel muss weiterhin bleiben, dass der Iran keine Nuklearwaffen entwickelt.“
Wer das Statement von Merz und seinen europäischen Amtskollegen liest, fragt sich, seit wann das einst fest an der Seite Israels stehende Europa sich entschieden hat, wie China zu klingen. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot etwa forderte am Freitag, „jegliche Eskalation zu vermeiden, die die Stabilität der Region gefährden könnte“. Der britische Premier Keir Starmer rief alle Parteien zur Deeskalation auf, diese müssten dringend einen Schritt zurücktreten und die Spannungen abbauen. Zum Vergleich: Auch China forderte am Freitag „Deeskalation“ und forderte alle Seiten auf, zu „Frieden und zur Stabilität in der Region“ beizutragen.
Merz erklärte in seinem Statement unter anderem, „Deutschland stehe bereit, mit allen uns zur Verfügung stehenden diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken“.
All diese Staatenlenker blenden aus, dass Israel genau das tut, was in den Statements gefordert wird: Die Regierung Netanjahu führt mit ihrem Angriff auf das Mullah-Militär den größten Befreiungsschlag für den Nahen Osten aus, den man in den letzten Jahren erleben konnte. Für den Frieden und die Stabilität in der Region könnte nichts zuträglicher sein als ein entwaffneter Iran. Wenn Merz als Ziel ausgibt, dass die Mullahs keine Nuklearwaffen besitzen dürfen, dann kann Netanjahu antworten: Mission accomplished.
Dass Merz und seine europäischen Kollegen dies nicht erkennen, zeugt davon, wie tief sie die Realitätsverleugnung verinnerlicht haben, die ihnen von links eingetrichtert wurde. Über Jahre hat Europa gelernt, vor dem Islamismus die Augen zu verschließen – und bleibt nun blind im Angesicht der iranischen Gefahr.
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