Jüdisches Mitglied verlässt nach israelfeindlichem Nietzard-Video die Grüne Jugend

vor etwa 2 Monaten

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Ein israelfeindliches Video der Bundessprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat nun für die Jugendorganisation der Grünen negative Konsequenzen. Die Ex-Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland, Hanna Veiler, hat am Freitag auf ihrem Instagram-Profil ihren Rücktritt bei der Grünen Jugend verkündet: „Aktuell sehe ich für mich keinen Platz in der Grünen Jugend und habe weder die zeitlichen noch emotionalen Ressourcen, um mir diesen Platz zu erkämpfen“, so die 27-jährige Jüdin.

„Schon lange“ habe man bei der Grünen Jugend „einen blinden Fleck“ bei den Themen Antisemitismus und jüdisches Leben, so Veiler weiter. Seit 2019 war sie Mitglied der Grünen Jugend gewesen. „Ich selbst habe oft als Betroffene angeboten, bei der Erarbeitung einer Strategie für diese Themen zu helfen. Doch leider entwickelt sich die Lage in den letzten Jahren nicht zum Positiven. Im Gegenteil, die Diskursverschiebung wird auch in der Grünen Jugend immer sichtbarer (und ich spreche nicht über das Benennen der katastrophalen humanitären Lage in Gaza oder berechtigte Kritik an der in Teilen rechtsextremen israelischen Regierung)“, schrieb die Jüdin auf ihrem Instagram-Profil dazu weiter. „Ich spreche über eine weitverbreitete Blindheit für junge jüdische Lebensrealitäten, über mangelnden Umgang mit Antisemitismus in den eigenen Reihen, darüber, dass ich immer wieder beobachtet habe und beobachte, wie wenig Expertise (und wahrscheinlich auch Interesse) in Bezug auf jüdische Perspektiven, die Bedeutung Israels für die jüdische Gemeinschaft, die Geiseln, den 7. Oktober usw. herrscht“, so Veiler dazu.

In den Kommentaren zu ihrem Post finden sich viele ihrer Parteikollegen, die sich sehr bedauernd über ihren Austritt zeigen. Mit Veiler verlässt die Grüne Jugend nämlich ein prominentes Mitglied: Auf ihrem Instagram-Profil folgen ihr fast 24 Tausend Follower.

Jette Nietzard hatte am Donnerstag auf dem Instagram-Account der Grünen Jugend das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen mit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober gleichgesetzt und damit für einen Eklat gesorgt. Konkret sagte die Co-Bundesvorsitzende Jette Nietzard in einem Video, das auf dem Account der Grünen Jugend veröffentlicht wurde: „Über 50.000 Palästinenser*innen und 1.200 Israelis sind bei militärischen Operationen umgekommen“.

Click here to display content from Twitter. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Inhalt von X immer anzeigen

Mit der Nennung der israelischen Todeszahl spielt Nietzard unmissverständlich auf die Zahl der toten israelischen Zivilisten während des 7. Oktobers an und setzt das an dem Tag durch die Hamas begangene Massaker mit einer „militärischen Operation“ gleich. Damit vergleicht sie also die gezielte Hinrichtung von Frauen und Kindern mit der militärischen Gegenreaktion Israels. Das Video wurde mittlerweile gelöscht und ohne die entsprechende Szene neu hochgeladen.

Nietzard wirft Israel außerdem vor, „Hunger (…) als Waffe gegen die Menschen im Gazastreifen einzusetzen“. Außerdem würde die israelische Armee Krankenhäuser bombardieren. Man bräuchte unter anderem deshalb keinen „besten Kanzler für Israel“, sondern „einen Kanzler, der tatsächlich Menschenrechte ernst nimmt“.

Die Grüne Jugend fordert nicht nur ein Waffenembargo gegen Israel, da Deutschland „so viel mehr tun könnte“: Nietzard möchte Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland und Teile der israelischen Regierung. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sollte beim Betreten deutschen Bodens verhaftet werden (Apollo News berichtete).

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel