
Dieses Video sorgt gerade für große Aufregung! Die neue Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, teilt auf ihrem Tiktok-Profil respektlos gegenüber Polizisten aus. „Sag mal, kann mir irgendwer weiterhelfen? Was machen Bullen beruflich?“, fragt sie in dem Video. Weiter heißt es: „Ich habe vor drei Monaten eine Anzeige gestellt wegen Beleidigung, weil mich im Internet jemand als scheiß Fotze beleidigt hat.“ Nietzard habe gedacht, sie kriege vielleicht „ein bisschen Geld da raus.“
In dem weiteren Verlauf des Videos, über das der Nutzer Lutz Olaf als erster berichtet hat, beschreibt die Chefin der Grünen Jugend, dass das nicht „irgendein Benutzername“, sondern eine Person mit vollem Namen. „Man konnte die Person auf Facebook finden. Ich habe seinen Wohnort – und ich dachte mir so: Easy, how hard can it be. Ganz ehrlich, ihr seid die Bullen.“
"Was machen Bullen eigtl beruflich? Ich hab vor 3 Monaten 1 Anzeige gestellt wg Beleidigung, weil mich im Internet jemand als Scheiss Fotze beleidigt hat, dachte vielleicht krieg ich bisschen Geld daraus." Bundessprecher Grüne Jugend. pic.twitter.com/oRohA5vvXR
Das Video sorgte schnell nach Verbreitung für Empörung. Zum einen, weil sich die 25-jährige Leverkusenerin in einem sehr despektierlichen Ton gegenüber Polizisten äußert, die sie als „Bullen“ herabwertet. Der Ton des Videos legt zudem nahe, dass Nietzard davon ausgeht, dass Polizisten anscheinend groß Zeit und Lust haben, ihren Strafanzeigen nachzugehen, während die Realität oft so aussieht, dass die Ermittlungen zu „Hatespeech“-Delikten beschwerlich sind und Zeit in Anspruch nehmen.
„Was machen die Bullen den ganzen Tag?“, fragt Jette Nietzard.
Das Video sorgte unter anderem auf der Plattform X schnell für Hohn und Spott über Nietzard. Ein User schreibt: „Egozentrisches Anspruchsdenken mit gleichzeitiger Abwertung des Gegenübers.“ Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen teilte ebenfalls aus: „Ein hochgradig infantiles Kurzvideo der Vorsitzenden der Grünen Jugend“, so Maaßen, „wohl keine Jugendsünde, sondern von vor zwei Monaten.“ Und die Frage in Richtung Friedrich Merz: „Mit denen wollen Sie eine Politikwende einleiten?“
Zum anderen irritiert, dass Nietzard ihr Vorgehen so beschreibt, als steckte hinter dem Anzeigen von zweifellos beleidigenden Usern im Internet ein Geschäftsmodell. Ein Geschäftsmodell, bei dem sie, wie sie selbst sagt, denkt, „ein bisschen Geld da raus“ zu bekommen.
Die Äußerungen sind vor dem Hintergrund brisant, dass spätestens nach der „Schwachkopf“-Causa um Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Debatte darüber entbrannt war, inwiefern Politiker Zeit, Geld und Ressourcen investieren sollten, gegen Beleidigungen im Internet vorzugehen und Anzeigen zu erstatten. Eine Statistik des Branchendienstes Statista zeigt, dass besonders Grüne, besagter Habeck und die Außenministerin Annalena Baerbock mehr als 1300 Anzeigen während der dreijährigen Regierungszeit erstattet haben. Viele sehen zudem in der Anti-Hate-Speech-Industrie ein Geschäftsmodell, bei dem sich die Obrigkeit gegen wütende Bürger richtet, die womöglich über die Stränge schlagen und Beleidigungen verfassen.
Anzeigen im Amt von 2021 bis 2024. Habeck und Baerbock als Spitzenreiter. (Quelle: Statista)
Inwiefern Nietzard aber noch finanziell entschädigt wird, bleibt. Drei Monate seien vergangen, „ich habe nichts, nichts, nada“, so die 25-Jährige, „von den Bullen gehört. Gar nichts.“ Und mehr Anspruchsdenken: „Und Femizide verhindern sie auch nicht. Nazis verhindern sie auch nicht. So was machen die bloß beruflich. Was machen den ganzen Tag?“ Die gleiche Frage dürfte sich Nietzard angesichts ihrer Tätigkeit bei der Grünen Jugend ebenfalls gefallen lassen.
Auch bei NIUS: FDP-Politikerin verdient am Kampf gegen die Meinungsfreiheit: Das gefährliche Geschäftsmodell hinter der Jagd auf unschuldige Bürger