
Die umstrittene SPD-Kandidatin für das Amt einer Verfassungsrichterin, Frauke Brosius-Gersdorf, hält sich nach der massiven und anhaltenden Kritik an ihren Positionen vor allem in der Abtreibungsfrage einen Verzicht auf ihre Bewerbung offen.
Sollte die Debatte um ihre Person dem Ansehen des Bundesverfassungsgerichts Schaden zufügen oder zu einer „Regierungskrise“ führen, würde sie an ihrer Kandidatur nicht festhalten wollen, sagte Brosius-Gersdorf am Dienstagabend (15. Juli) in der ZDF-Sendung Markus Lanz und betonte: „Das ist ein Schaden, den kann ich gar nicht verantworten.“
Zugleich unterstrich die nach eigenen mehrfach wiederholten Worten „Rechtswissenschaftlerin“, sie wolle sich nicht einer „Kampagne“ beugen.
In der Sache bekräftigte Brosius-Gersdorf ihre zuvor schon in einer umfangreichen anwaltlichen Erklärung dargelegten Positionen bezüglich ihrer Rechtsauffassung zur Menschenwürde und wies die Darstellung als „falsch“ zurück, sie befürworte Schwangerschaftsbrüche bis zum neunten Monat. Die Juristin behauptete: „Ich vertrete absolut gemäßigte Positionen aus der Mitte unserer Gesellschaft.“
Das linksgrüne Hamburger Gerüchtemagazin „Spiegel“ jubelte: „Souveräner Auftritt, Euer Ehren!“