Justin Trudeau tritt als kanadischer Premierminister zurück

vor 4 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

Am Montag ist Justin Trudeau als kanadischer Premierminister zurückgetreten. Das teilte der Politiker der Liberalen am Montag mit. Zunächst hatte er am Morgen die Aussetzung des Unterhauses gefordert. Am Nachmittag folgte dann die Rücktrittsankündigung als Parteivorsitzender und kanadischer Premierminister.

„Wir haben einen kritischen Punkt erreicht“, teilte Trudeau mit Blick auf Welt. Als konkrete Konfliktherde sprach der Premierminister die Ukraine, aber auch den Klimawandel an. Donald Trump wurde nicht namentlich genannt, Politbeobachter sehen in der bevorstehenden Vereidigung des Republikaners als 47. Präsident jedoch eine schwierige Aufgabe für Trudeau.

Der betonte zwar, er sei „ein Kämpfer“. Dennoch dürfte Trumps Wahl im November zu Trudeaus Entscheidung beigetragen haben. Zuletzt waren auch die Umfragenwerte der Liberalen stark gesunken. Er könne die Partei aus innerparteilichen Gründen nicht länger anführen, teilte Trudeau mit. Die Partei steht derzeit in Umfragen bei 20 Prozent.

Trudeau hatte die kanadische Regierung seit 2015 angeführt, zuletzt in einer Minderheitsregierung ohne Unterstützung im Parlament. Mitte Dezember trat dann seine langjährige Vertraute und als potenzielle Nachfolgerin gehandelte Vizepremierministerin Chrystia Freeland überraschend zurück. Zudem entzog die Neue Demokratische Partei (NDP), die zuvor ein linksliberales Bündnis mitgetragen hatte, Trudeau die Unterstützung und machte den Weg für ein Misstrauensvotum durch die Opposition frei (Apollo News berichtete).

Das war für Ende Januar angesetzt worden – Trudeau kam diesem Termin jetzt zuvor. Wann Neuwahlen stattfinden, ist derzeit unklar. Die Frühlingsmonate bis zu Beginn des Sommers gelten als realistischster Zeitraum – obwohl die Opposition so früh wie möglich neu wählen lassen möchte. Die Konservative Partei Kanadas (CPC) kommt derzeit auf 45 Prozent und könnte die Mehrheit im Parlament erlangen.

Die NDP sowie der ebenfalls linke Bloc Québécois (BQ) kommen auf 19 Prozent beziehungsweise neun Prozent, die Grünen auf 4 Prozent. Zunächst sollen Parlamentssitzungen bis zum 24. März pausiert werden. Trudeau begründete diesen Schritt mit der derzeit vorherrschenden Unordnung in der Regierung sowie im Unterhaus.

Die „Polarisierung“ müsse nun erst einmal beruhigt werden – vor allem die Konservativen würden für Unruhe sorgen, monierte Trudeau. Aber auch innerparteilich gab es Debatten: Zahlreiche liberale Abgeordnete forderten bereits Trudeaus Rücktritt.

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