Kärcher-Chef Hartmut Jenner: „Deutschland ging´s einfach zu gut!“

vor 4 Tagen

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Kärcher ist mit Hochdruckreinigern weltberühmt. Das Unternehmen aus Winnenden, nördlich von Stuttgart, macht 3,5 Milliarden Umsatz im Jahr. Firmenchef Hartmut Jenner leitet seit 25 Jahren das Familienunternehmen. Aus diesem Anlass gab er dem Magazin Focus ein Interview. NIUS dokumentiert wichtige Aussagen:

„Eine eher harte Zeit. Ich habe schon 2020 zu Beginn von Corona vorausgesagt, dass wir zehn schwierige Jahre bekommen werden – mit der Spitze 2024, 2025, 2026. Uns in Deutschland ging es einfach zu gut. Die USA beschützte uns. Russland lieferte das billige Gas. Und China war die Werkbank. Das hat sich alles erledigt.“

„In Europa muss ein Industrieroboter sofort stoppen, wenn ein Mensch seinen Weg kreuzt. Die Maschine darf ihn nicht mal berühren. In China ist ein Antippen erlaubt. Diese Norm wollten die Chinesen mit aller Macht auch in Europa durchsetzen. Das wäre ein Riesenvorteil für die Volksrepublik gewesen, die längst verstanden hat: Robotik wird die Arbeitswelt komplett revolutionieren. Da sehen Sie, wie wichtig Normen sind. Die sind gerade so etwas wie das Schlachtfeld der Industrie.“

„Die Politik hat schon vor vielen Jahren meines Erachtens nach die falsche Richtung eingeschlagen. Denken Sie nur an die vorgezogene Abschaltung der Atomkraftwerke! Und schauen Sie sich an, wie zurzeit aufgrund des enorm steigenden Energiebedarfs überall auf der Welt neue gebaut werden. Oder Frau Merkels ‚Wir schaffen das!‘. Das sagte sich so leicht, wenn man weder Gründe noch den Weg definiert. Eine so große Migrationswelle wie seit 2015 konnte unsere Gesellschaft nicht einfach verarbeiten – und verlor prompt an Leistungsfähigkeit. Es hilft weder den Neuankömmlingen noch den Bundesbürgern, wenn die Sozial- und Bildungssysteme am Ende komplett überfordert sind und sich Parallelgesellschaften bilden. Wenn die Leute außerdem sehen, dass man mit Bürgergeld und weiteren staatlichen Leistungen ohne große Anstrengung auch schon recht weit kommt, erodieren gesellschaftliche Werte.“

Angela Merkel im Jahr 2015

„Abgesehen von Investitionen in Logistik, Innovationen und vor allem Digitalisierung sehe ich hierzulande derzeit keine weiteren Möglichkeiten für den Aufbau von Produktion aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit durch starre Regeln, Gesetze, Arbeitskosten und vor allem Lohnnebenkosten. Daher ziehen es auch viele andre Unternehmen aus Baden-Württemberg vor, mit ihren Produktionen ins Ausland zu gehen.“

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