
Berlins Regierender Bürgermeister ist der Landesvorsitzende der CDU. Kai Wegner hat nach einem klaren Wahlsieg die SPD-Amtsinhaberin Franziska Giffey abgelöst. Nach einem Wahlkampf mit konservativen Parolen betreibt er aber eine linke Politik.
Seine öffentlichen Auftritte machen es schwer, ihn ernst zu nehmen. Grinsefotos und woke Anbiederungen können nicht darüber hinwegtäuschen: Wegner hat Berlin als, wie es polemisch heißt, Kalkutta an der Spree übernommen. Und er ist drauf und dran, es in ein Chicago zu verwandeln. In Berlin fliegen die Kugeln tief.
Die aktuelle Folge „Kissler Kompakt“ sehen Sie hier:
Berlin verlottert vor den Augen seiner Bürger – und den Nasen der Touristen. In Berlin wächst die Verwahrlosung schneller als ein Bambus im Regenwald. Derangierte Menschen torkeln durch die Straßen und hinterlassen ihre Spuren; nicht überall, aber an immer mehr Stellen. Banden bekriegen sich, Messer sind das neue Life-Style-Accessoire junger, oftmals zugewanderter Männer. Kriminalität ist nicht nur auf Brennpunkte beschränkt.
In einer stark von Touristen frequentierten Ausgehmeile wie der Bergmannstraße in Kreuzberg fielen jüngst am Freitagabend Schüsse. Eine Gruppe von vier Personen hatte es auf einen Fünften abgesehen. Der saß im Außenbereich eines Restaurants. Die Schüsse hätten jeden treffen können.
Die fast täglichen Schießereien in Gesundbrunnen taugen nicht mehr zur Schlagzeile. Sie sind Alltag geworden. Zynisch-verharmlosend schreibt die Polizei von einer „zufälligen Eskalation von Gewalt.“ Zuvor waren innerhalb von 24 Stunden ein Mann totgestochen, ein anderer Mann angeschossen, ein dritter Mann mehrfach in den Rücken gestochen worden.
Was macht Kai Wegner? Er lässt sich mit Menschen abbilden, die sich für Hunde halten. Oder die ihren Hundefetisch ausleben. Wegner begegnet solchen Hundemenschen mit Ehrerbietung; als sei ganz Berlin auf den Hund gekommen.
Oder er lässt sich das Zeichen der LGBTQ-Bewegung vorübergehend auf den Unterarm tätowieren. So geschah es nun auf dem Lesbisch-Schwulen Stadtfest von Schöneberg. Am kommenden Sonntag wird Wegner an der Christopher-Street-Parade teilnehmen. Kai setzt Prioritäten.
Dadurch, dass Wegner die innere Sicherheit liegen lässt, spart er Zeit. Die gewonnene Zeit setzt er gerne ein. Am liebsten, um Donald Trump zu kritisieren.
Das wird den amerikanischen Präsidenten treffen: Berlins regierender Witz ist massiv erschüttert. Wegner bezweifelt, dass es noch gemeinsame Werte und Interessen gibt. Vermutlich hat Donald Trump tatsächlich kein Interesse, Menschen im Hundekostüm seine Aufwartung zu machen.
Gerne denkt Wegner auch über die sogenannte demokratische Mitte nach.
Dazu muss man wissen: Wegners sozialdemokratischer Koalitionspartner hat gerade ein „Vergesellschaftungsrahmengesetz“ vorgelegt. Auch der Sozialismus kann also zur demokratischen Mitte gehören.
Kai Wegner brüstet sich auch gerne, in der CDU alte Zöpfe abgeschnitten zu haben. Mit Grundsatzprogrammen hat er es nicht so.
Wegner stört an Grundsatzprogrammen das Grundsätzliche. Er will ein fluider Politiker sein. Er will heute der sein, an den gestern noch niemand dachte. Er sucht billigen Beifall, um ernsten Fragen auszuweichen. Er ist lieber clownesk als prinzipiell, lieber ein Harlekin des Korrekten als ein Herold des Guten.
So trägt Kai Wegner dazu bei, dass Berlin ganz munter verwahrlost.