
Für die Demokratin Kamala Harris wird es eng. Zu ihrem ohnehin wenig souveränen Auftreten gesellt sich nun ein Plagiatsskandal, der ordentlich am Image kratzt. Es bleiben noch knapp drei Wochen bis zur Präsidentschaftswahl am 5. November.
Bei NIUS Live sprachen Weltwoche-Chef Roger Köppel und Reporter Julian Reichelt über die Aussichten der aktuellen Vizepräsidentin, nach diesem Skandal tatsächlich Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. „Man sieht, das ist eine Politikerin, die nicht die Verantwortung übernimmt für das, was sie macht“, so Köppel. „Sie ist ein fleischgewordenes Plagiat, das nur durch die Meinungsumfragen existiert, die man ihr vorlegt, dann passt sie sich jeweils an.“
Der „Titelwahn in der Politik“ könnte Harris zum Verhängnis werden, so Reichelt. Viel zu oft würden kurz vor der Wahl Portraits geschrieben, die der jeweilige Politiker weder selbst verfasst, geschweige denn gelesen hat, ist der NIUS-Reporter überzeugt. Köppel: „Es ist doch wunderbar, wie diese Fassaden einstürzen“.
Der Plagiatsjäger Stefan Weber erklärt gegenüber NIUS: „27 Plagiats-Fragmente sind keine Peanuts“. Und es sei eine Frage der Zeit, bis noch mehr Passagen gefunden würden. Medien, wie die New York Times, hätten sich lediglich fünf der Plagiats-Fragmente herausgepickt, wodurch sich die Nachricht verbreitete, es handle sich insgesamt nur um fünf Stellen, die kopiert wurden. „Das ist manipulative Berichterstattung“, so Weber.
Die hohe Zahl von Plagiaten unter Politikern betrachtet der Plagiatsjäger als Resultat einer „Textkultur ohne Hirn“. Tatsächlich klaute Harris eine Anekdote von Martin Luther King, um ihr Image als Bürgerrechtlerin zu forcieren, so Reichelt. „Ein Soufflé fällt in sich zusammen. Und die Leute blicken hinter die Kulissen und sehen, es ist Fake“, resümiert Köppel.
Die ganze Sendung NIUS Live:
Lesen Sie auch:Noch ein Plagiatsskandal? Kamala Harris macht die Baerbock