
Das Volk Israel lebt, und es lebt aus nur einem Grund: Der Staat der Juden hat sich entschieden, für immer und ewig ein wehrhafter Staat zu sein. In den Worten von Golda Meir: Sein oder Nichtsein ist keine Frage für Kompromisse.
Die aktuelle Folge „Achtung, Reichelt!“ sehen Sie hier:
Laut ZDF-Politbarometer halten 80 Prozent der Deutschen das Vorgehen Israels in Gaza für nicht gerechtfertigt. Gegenüber März ist dieser Wert noch einmal deutlich gestiegen, vor rund drei Monaten waren es noch 69 Prozent. Das bedeutet, dass Israel innerhalb weniger Wochen ein Drittel seiner wenigen Unterstützer in Deutschland verloren hat.
Zu diesem Drittel gehören auch der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und der deutsche Außenminister Johann Wadephul. Die überwältigende Mehrheit der Deutschen steht in Israels Krieg gegen die Hamas klar und unübersehbar gegen Israel. Der Grund dafür könnte klarer kaum sein: Die überwältigende Mehrheit der Deutschen empfindet das Leid der Zivilbevölkerung als unzumutbar hohen und moralisch nicht gerechtfertigten Preis im Kampf gegen die islamistische Barbarei der Hamas.
Johann Wadephul (CDU), Bundesaußenminister, und Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler, an Bord eines Airbus A350, auf dem Flug nach Paris
Angesichts der Bilder der Zerstörung aus Gaza im Fernsehen und auf Social Media, die in manchen Deutschen Bilder ausgelöschter deutscher Städte am Ende des Zweiten Weltkriegs erwecken und sie in ihrer vererbten Erinnerung an Bombennächte und Feuerstürme berühren mögen, ist das eine nachvollziehbare Empfindung.
Angesichts des Vernichtungswahns jedoch, dem sich das Volk der Juden ausgesetzt sieht, manifestiert durch den Terrorüberfall vom 7. Oktober, sollten wir uns gerade in Deutschland daran erinnern, was es für das jüdische Volk bedeutet, einen Feind zum Nachbarn zu haben, der seine Kinder lebendig verbrennt.
Es ist meine tiefe und unerschütterliche Überzeugung, dass die überwältigende Mehrheit der Bürger in Deutschland hier irrt. Und ich möchte gerne erklären, warum. Ich möchte dabei auch und vor allem das Unaussprechliche thematisieren, getötete Kinder im Bombenkrieg. Es ist immer diese Frage, die bleiern und letztendlich unbeantwortbar über jedem Krieg gegen die Barbarei hängt: Wie viele menschlich unerträgliche Opfer, wie viele tote Kinder darf man in Kauf nehmen, wie viele unschuldige Leben darf man opfern, um die Schuldigen zu zerstören, die sich hinter ihren eigenen Kindern verstecken. Vom Volkssturm und den jungen Flakhelfern der Nationalsozialisten bis hin zu den Terroristen der Hamas, die sich in Wohnhäusern, Schulen und Krankenhäusern verstecken, von Dresden über Hiroshima bis nach Rafah und Gaza City stellt sich immer wieder diese Frage. Muss man die Kinder der Barbaren verschonen, auch wenn man dann die Barbaren verschonen muss, um nicht zu werden wie die Barbaren? Muss man hinnehmen, dass die eigenen Kinder getötet werden könnten, um die Kinder des Feindes nicht zu töten? Darf man die Kinder des Feindes töten, um das Leben der eigenen Kinder zu schützen?
Je weiter entfernt man von diesen Fragen lebt und je sicherer die eigenen Kinder schlafen, desto leichter fällt es, diese Fragen mit moralischer Überlegenheit zu beantworten. Je näher man diesen Fragen, dem Raketenhagel, dem Terror und den barbarischen Überfällen kommt, desto näher kommt man einer simplen menschlichen Wahrheit, einem Fakt unserer Existenz, einer brutalen Logik unserer Liebe und dem archaischen Kern unseres Überlebenstriebs und Schutzinstinkts: Wir alle wären nur allzu bereit, anderen Menschen Leid zuzufügen, um unsere eigenen Kinder vor Leid zu bewahren. Je unmenschlicher und erbarmungsloser unser Feind ist, desto größer ist unsere Bereitschaft. Je dringlicher und unmittelbarer die Gefahr vor uns aufziehen würde, desto härter würden wir zuschlagen. All unsere Moral funktioniert nur ohne Bedrohung. Jeder von uns wäre bereit, zu foltern, wenn wir dadurch die Bombe im Schulbus unserer Kinder finden könnten, sei die Chance auch noch so gering.
Wer ernsthaft behauptet, der Schutz von Menschenrechten wäre universell und absolut, dem hat der liebe Gott schlichtweg bisher die Probe erspart.
Die Unmenschlichkeit und die Erbarmungslosigkeit der Hamas und des Islamismus sind objektive Fakten in unserer westlichen Werteordnung, genau wie die Unmenschlichkeit und Erbarmungslosigkeit der Nationalsozialisten ein objektiver Fakt war. Seit nunmehr 600 Tagen halten die Terroristen der Hamas Geiseln in ihren Verliesen gefangen, darunter auch deutsche Staatsbürger.
Die deutsch-israelischen Kinder Kfir und Ariel Bibas haben diese Bestien in Gefangenschaft mit bloßen Händen erwürgt und aus der Übergabe ihrer kleinen Särge eine Propaganda-Party mit lauter Musik und Jubelrufen gemacht. Terroristen erwürgen oder erschlagen kleine Kinder und verwandeln die Übergabe der kleinen Särge in ein Volksfest. Ihre Mordlust und ihr blutrünstiger Sadismus lassen sich in keiner Weise unterscheiden vom Vorgehen ihrer erklärten Vorbilder und geistigen Vorgänger von der Waffen-SS. Ein kleiner Unterschied lässt sich vielleicht erkennen in der öffentlichen Inszenierung der Gräuel:
Während die Nationalsozialisten noch um Vertuschung und Spurenverwischung bemüht waren und damit Millionen Deutschen die Ausrede ermöglichten, von nichts gewusst zu haben, gehört das genüsslich ausgekostete und im Livestream verbreitete Morden auf Social Media zum Wesenskern des Islamismus. Die Mörder sind Influencer des Grauens, der monströseste Judenhasser ist der größte Held der sogenannten Zivilbevölkerung von Gaza. Die Geschichte wird uns nie verraten, ob man als junger SS-Offizier ein Held auf Social Media gewesen wäre, wenn man ein paar Fotos von der Selektion an der Rampe in Birkenau gepostet hätte, möglich ist es, aber vermutlich hätten sich viele Deutsche dadurch unwohl gefühlt mit ihrer sagenhaften Bereicherung am Eigentum deportierter Juden. Ganz sicher wissen wir, dass man ein Held in Gaza ist, wenn man die Ermordung jüdischer Zivilisten postet, ein Vorbild für die Jugend, verehrt von den Männern, umschwärmt von den Frauen. Alle Umfragen, die verfügbar sind, belegen überwältigende Zustimmung der Palästinenser für die Hamas und das Morden vom 7. Oktober. Rund 70 Prozent aller Palästinenser sind zufrieden mit der Rolle der Hamas am 7. Oktober.
Ob Jubelfeiern in den Straßen, das Spucken auf die israelischen Geiseln, das Verteilen von Süßigkeiten – die palästinensische Zivilbevölkerung hätte ihre Zustimmung zum Terror nicht klarer zum Ausdruck bringen können. Die Palästinenser sind nicht auch Geiseln der Hamas, wie wir uns das gern einreden, vielleicht auch ein bisschen zur Gewissenberuhigung, weil da immer mitschwingt, dass die Deutschen Hitlers Geiseln gewesen sein könnten, nein, die Palästinenser sind kollektiv einem islamistischen, antisemitischen Todeskult verfallen, der ihre Existenz definiert.
Niemand in der arabischen Welt will die Palästinenser haben, niemand will sie aufnehmen, weil die gesamte arabische Welt zwar Solidarität mit dem palästinensischen Volk bekunden mag, diese Leute aber doch für Fanatiker hält. Unzählige Male haben die Palästinenser Land und einen eigenen Staat ausgeschlagen, weil sie sich nicht mit weniger zufriedengeben wollen als der Auslöschung Israels. „From the River to the Sea“ ist kein Zufall, sondern Staatsräson ohne Staat. „Free Palestine“ bedeutet nichts anderes als „Heil Hitler“, nämlich die unumstößliche Absicht, alle Juden auszurotten und dazu noch den Staat Israel für immer von der Landkarte zu tilgen.
Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer (links) und der ehemalige israelische Ministerpräsident Ben-Gurion treffen sich während Adenauers Israel-Reise in der Wüste Negev.
Bisher war ich davon ausgegangen, dass zumindest dieses Verständnis in der CDU tief verankert ist, dass das Treffen von Adenauer und Ben-Gurion, dieses historische Geschenk, die CDU und ihren Kanzler Friedrich Merz leiten würden. Aber da habe ich mich getäuscht.
Was ich nun von Friedrich Merz und seinem Außenminister Johann Wadephul höre, ist kaum noch unterscheidbar von der linken Agitation gegen den Staat Israel, was aus unserem Außenminister herausbricht, übel herausblubbert, ist in Teilen nichts anderes als die sonst gut versteckten antisemitischen Stereotypen des Bürgertums.
Blicken wir zunächst auf unseren Bundeskanzler Friedrich Merz:
Während deutsche Geiseln in den Verliesen der Hamas ausharren, versteht Friedrich Merz nicht mehr, mit welchem Ziel Israel die Hamas bekämpft. Die deutschen Geiseln befreien, lieber Herr Bundeskanzler! Merz, der in der dritten Person über sich spricht, was bei Menschen mit Macht nie eine gute Entwicklung ist, erklärt die Ansichten seiner Regierung zum Maßstab für Israel im Überlebenskampf. Merz stellt die Behauptung auf, dass Israel sein Vorgehen nicht mehr mit dem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen könne. In diesem Video, das Friedrich Merz selbst gepostet hat, ist es Friedrich Merz offenbar wichtig, NICHT zu erwähnen, dass dieser Krieg heute enden könnte, wenn Hamas die Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen würde.
Friedrich Merz erwartet von Israel nichts anderes als mörderische Ko-Existenz mit seinen selbsterklärten Todfeinden, Selbstaufgabe durch suizidale Verhandlungen mit den Schlächtern.
Um mal einen historischen Vergleich zu ziehen: Das ist so, als hätte Helmut Schmidt den Entführern der Landshut angeboten, erst noch ein paar Passagiere zu erschießen, um sich dann in einem Vorort von Hamburg oder München zur Ruhe zu setzen. Natürlich tat Schmidt das nicht. Er nahm den Tod aller deutschen Passagiere in Kauf, um den wichtigsten Punkt unserer freiheitlichen Existenz durchzusetzen: Mit Terroristen wird nicht verhandelt.
Bundeskanzler Helmut Schmidt gibt seine Regierungserklärung am 20. Oktober 1977 vor dem Deutschen Bundestag in Bonn.
Friedrich Merz bricht geradezu beiläufig auf einer linken Veranstaltung unter tosendem Applaus mit Jahrzehnten deutscher Politik. Deutsche Staatsräson ist nun, dass Israel sich nur so verteidigen darf, wie es dem Herrn Bundeskanzler gefällt. Für Israel wäre das ein Todesurteil.
Noch übler aber sind die Worte, die Außenminister Johann Wadephul wählt. Hier ist er:
Entschlüsselt man aufmerksam die Worte des deutschen Außenministers, wird klar, dass es hier nicht um Politik, sondern um Propaganda mit antisemitischer Färbung geht.
Zunächst einmal möchte Johann Wadephul „völlig unterscheiden“ zwischen der israelischen Regierung und dem israelischen Volk. Das ist eine Unterscheidung, die man bei keiner anderen Demokratie der Welt so vornehmen würde. Die israelische Regierung ist demokratisch gewählt. Das israelische Volk hat so entschieden. Der deutsche Außenminister spricht der demokratisch gewählten Regierung Israels die Legitimität ab. Über Juden Dinge zu sagen, die man sonst über niemanden sagen würde – das ist die Definition von Antisemitismus. Aber damit hört es bei Wadephul nicht auf. Er verbittet sich, den angeblichen deutschen „Kampf gegen Antisemitismus“, der vor allem darin besteht, Stolpersteine zu polieren und ermordete Juden zu beschützen, während der Hamas-Mob ungehindert durch die deutsche Hauptstadt tobt und der Judenhass an Universitäten mit Steuergeld gefördert wird, für die „Kampfführung in Gaza zu instrumentalisieren“. Übersetzt bedeutet das: Nur wegen des Holocausts könnt Ihr jetzt nicht erwarten, dass wir im Überlebenskampf zu Euch stehen, wenn es ungemütlich wird.
Johann Wadephul auf der re:publica in Berlin
Und Wadephul geht noch weiter: Er möchte von Israel nicht zur „Zwangssolidarität gezwungen werden“, gleich zwei Mal zwingen. Bedeutet: Der Jude soll ja nicht glauben, dass er alles mit uns machen kann. Die angebliche „Zwangssolidarität“ ist nichts anderes als das hartnäckigste Gerücht über die Juden seit dem Holocaust, nämlich dass sie nur darauf aus wären, die geläuterten Deutschen mit der Schuld zu erpressen. Als Lösung schlägt Wadephul Verhandlungen mit der Hamas und einen eigenen Terrorstaat für die Hamas vor, die größtmögliche Belohnung für die Ermordung von Juden und ein sicheres Aufmarschgebiet für den nächsten 7. Oktober, der dann Israels letzter 7. Oktober sein könnte. Von niemandem auf der Welt würde man so etwas verlangen, nur von Juden verlangt es die deutsche Regierung.
Johann Wadephul muss nicht mit jeder Methode der israelischen Regierung einverstanden sein, aber das ist es nicht, was er sagt. Was er sagt, ist, dass er ein anderes Ziel verfolgt. Er will einen Staat für Hamas. Aber das deutsche Ziel kann nur sein: kein Staat für Hamas.
Es ist nicht lange her, da wäre ein CDU-Minister für solche Worte und Forderungen sofort entlassen worden. Heute, so scheint es, ist dieses übel riechende Geraune die neu erklärte Politik der Regierung Merz. Der psychologische Grund dafür ist offensichtlich: Eine Regierung, eine Partei wie die CDU, die seit einem Jahrzehnt so tut, als könnte man gegen den Islamismus nichts ausrichten, als müsste man eine islamistische Invasion einfach hinnehmen und sich, das Land und seine Menschen in die islamistische Unterwerfung führen, wünscht nicht die Wehrhaftigkeit des Staates Israel. Israels Kampf überführt die CDU einer historischen Lüge: Natürlich kann man sich gegen den Ansturm des Islamismus wehren. Man kann nicht nur, man muss. Ein Staat, der es nicht tut, wird ein islamistischer Staat werden, in Deutschland auch noch steuerlich gefördert durch Asylbewerberleistungen und Bürgergeld.
Wenn Sie nun fragen, wie dieser Konflikt denn enden sollte, wenn nicht mit Verhandlungen, dann möchte ich Ihnen die unbequeme Wahrheit sagen: mit der bedingungslosen Kapitulation der Hamas oder ihrer kompletten Auslöschung bis in den letzten Unterschlupf, wo auch immer diese Barbaren wählen, sich zu verkriechen. Nichts anderes als die bedingungslose Kapitulation der Hamas ist akzeptabel. Genau wie nur die bedingungslose Kapitulation der Nationalsozialisten akzeptabel war.
Alles andere würde den gefährlichsten Todeskult der Welt belohnen und bestärken, der zuerst immer nach den Juden greift, aber schon im nächsten Moment nach allen anderen Menschen, die sich nicht seiner Herrschaft unterwerfen wollen.
Die bedingungslose Kapitulation kampferprobter, durch und durch ideologisierter, fanatischer Gebilde aus Führern und Volk lässt sich nicht herbei verhandeln, sondern nur durch militärische Gewalt erzwingen. Es gibt in der Geschichte der Menschheit kein Gegenbeispiel. Es gibt keine Kultur, keine Zivilisation, kein Volk, das sich je mit denen, die es auslöschen wollten, an einen Tisch gesetzt und auf ein bisschen weniger Auslöschung geeinigt hat. Ein Gaza, in dem Islamisten über Waffen verfügen, kann, darf und wird es nicht mehr geben. Ob es Gaza so überhaupt noch geben wird, wird die Geschichte zeigen, ich glaube es nicht. Wir müssen nur in die eigene Geschichte blicken, um zu erkennen, dass mit dem Überfall auf Unschuldige, mit dem Zivilisationsbruch das Risiko einhergeht, die eigene Heimat für immer zu verlieren. Dieses Risiko haben die Palästinenser über sich selbst gebracht. Ihre eigene Ideologie besagt, dass es wert ist, jedes Leben zu opfern, um möglichst viele Juden zu ermorden. Das ist es, was sie gewählt haben, auch in den zahlreichen historischen Momenten, in denen sie ihren Staat hätten haben können.
Darf man also Kinder töten, um die bedingungslose Kapitulation eines Todeskults zu erzwingen? Durften Briten und Amerikaner Hamburg und Dresden dem Erdboden gleichmachen, obwohl sie wussten, dass diese Städte voller Zivilisten waren? War das verhältnismäßig und erforderlich? Darüber streiten Historiker seit Jahrzehnten. War es geboten, Hiroshima nuklear auszulöschen, um das Leben Tausender amerikanischer Soldaten zu retten, die sonst in den nächsten Invasionen und Landungswellen gefallen wären, um Japan in die Knie zu zwingen? Soll Israel seine Kinder im Häuserkampf opfern, um nicht aus der Luft angreifen zu müssen? Würde Friedrich Merz das einer israelischen Soldatenmutter ins Gesicht sagen?
Die Wahrheit, die ich dazu in meinen zehn Jahren als Reporter in unzähligen Kriegen, im Angesicht des Islamismus von Syrien, über den Irak, im Libanon und in Afghanistan und in Gaza gefunden habe, lautet: Nichts entbindet uns von moralischer Verantwortung und unseren eigenen Geistern, Dämonen, Zweifeln, nichts entbindet uns von unserem Gewissen. Aber es gibt auch keine moralische Verpflichtung, sich überrollen, sich abschlachten, sich zerstören zu lassen. Die andere Wange hinzuhalten, klingt schön und ist ein hehres moralisches Ideal, aber man muss dann auch bereit sein, sich kreuzigen zu lassen.
Die Geschichte hält düstere Situationen bereit, in denen es selbstmörderisch und verantwortungslos wäre, den ersten Impulsen des Gewissens zu folgen. Das Gewissen des Friedens hält dem heranstürmenden Fanatismus kaum Stand. Von Zeit zu Zeit, unter sehr verschiedenen Umständen, erhebt sich der Todeskult über die Welt mit nur einer Absicht: Auslöschung. Der Todeskult ist keinen moralischen Kriterien des Friedens zugänglich, der Todeskult ist der bösartige Tumor der menschlichen Zivilisation, der sich nicht bekämpfen lässt durch unsere Ordnung wünschenswerter Worte und Normen, sondern nur durch Schmerz bis zur bedingungslosen Kapitulation.
Was uns von den Barbaren unterscheiden sollte, ist nicht, dass wir in zivilisierter, kampfloser Verhältnismäßigkeit verharren, bis unsere Kinder tot, ermordet sind. Was uns unterscheiden sollte, ist Empathie, aber, so bitter und herzlos das klingt, manchmal eben bleibt nur noch Empathie mit den unschuldigen Opfern auf Seiten unserer Feinde.
Wir weinen um ihre Kinder, sie nicht um unsere.
Das unterscheidet uns. Das ist leider manchmal alles, was im Krieg bleibt. Wir lieben das Leben, sie lieben den Tod – das ist der Alltag in Israel, das ist der Alltag von Juden in aller Welt, das ist die epochale Auseinandersetzung aller freien Menschen mit dem Islamismus. Wir jubeln nicht, wenn wir töten. Das ist es, was uns im Angesicht des Todeskults von seinen Anhängern unterscheidet. Das Volk Israel hat einen einfachen Wunsch – es will leben. Das Volk Israel will nicht, dass seine Kinder sterben. Das ist es, was es fundamental von seinen Feinden unterscheidet.
Niemand sollte diesen einfachen Wunsch mehr achten und beschützen als wir Deutsche. Der Todeskult darf niemals weiter existieren, wo immer er erscheint. Der Neubeginn, die Chance auf eine bessere Zukunft liegt für die Palästinenser – wie einst für uns Deutsche – nur in der totalen Niederlage und der bedingungslosen Kapitulation.