Kardiologe Dr. Theuer wandert in die Schweiz aus: „Das Gesundheitssystem wird nicht mehr funktionieren“

vor etwa 5 Stunden

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Er ist ein Landarzt aus Leidenschaft: Dr. Jürgen-Detlef Theuer arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Herzspezialist (Kardiologe) im brandenburgischen Seelow (Märkisch Oderland). Doch jetzt macht Dr. Theuer seine Praxis dicht und geht mit seiner Frau – ebenfalls Ärztin – in die Schweiz. Bei „Schuler! Fragen, was ist“ erklärt er, warum er Deutschland den Rücken kehrt.

Das ganze Interview sehen Sie hier:

In der Praxis laufen die Kosten aus dem Ruder, sagt Dr. Theuer. „Wir haben immer mehr IT-Kosten, Leasingverträge in allen möglichen Bereichen für teure Geräte, die Ultraschallmaschinen, für die Getränke draußen im Wartebereich. Eigentlich haben wir ein sehr gutes Gesundheitssystem“, sagt der Arzt, der auch mehrere Jahre für die Pharmaindustrie forschte. Dann präzisiert er: „Wir hatten zumindest mal ein sehr gutes Gesundheitssystem. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich das Gesundheitssystem leider so verändert, dass immer weniger Menschen in das System einbezahlen.“

Immer mehr Leistungsbeziehern stehen immer weniger Einzahler gegenüber, sagt der Arzt. „Immer mehr Menschen nehmen das in Anspruch nehmen. Die meisten Patienten wissen gar nicht, wie teuer Medizin eigentlich ist, wie teuer eine Ultraschalluntersuchung ist oder wie viel man für ein Labor ausgeben muss. Und das wird halt so wahrgenommen, als sei es umsonst, weil gefühlt der Patient zwar die Kassenbeiträge bezahlt und glaubt, damit seien die Kosten gedeckt. Leider ist das nicht so. Das Gesundheitssystem wird nicht mehr funktionieren, weil zu wenig Menschen in dieses System einzahlen.“

Dr. Theuer im Gespräch mit Ralf Schuler

Im Grunde glaubt Dr. Theuer nicht mehr an die Reformfähigkeit des Gesundheitssystems. „Was jetzt gesundheitspolitisch passieren wird, da bin ich sehr gespannt. Einfach gesprochen, müsste mehr Geld ins System kommen. Aber wir haben aufgrund diverser Gründe immer mehr Menschen, die zum Beispiel Hartz IV beziehen oder Bürgergeld, und andere Patientengruppen, die von diesem System profitieren, aber nichts einzahlen.“

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