„Kaum noch auszuhalten“: Ex-Regierungssprecher kritisiert Woidke scharf

vor etwa 6 Stunden

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„Ich bin mit meinem Rausschmiss als Regierungssprecher wenige Monate vor meiner Rente völlig einverstanden“ – diesen Text schrieb Florian Engels, der Sprecher des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, am Dienstag per SMS an mehrere Journalisten. Wie er der dpa sagte, hieß es in seiner SMS weiter: „Es ist richtig, denn es war kaum noch auszuhalten.“

Schon im Vorfeld seiner Entlassung sagte der damalige Pressesprecher laut BZ, dass eine Pressearbeit „nicht möglich ist und sogar behindert wird“, was insbesondere an der Büroleiterin gelegen habe. Zudem sei Woidke nach Kabinettssitzungen nicht mehr öffentlich aufgetreten – nicht einmal in den sozialen Netzwerken. Bürgerdialoge, die im Frühjahr stattfinden sollten, wurden auf 2026 verlegt. „Es gibt keine gemeinsamen Überlegungen zur Kommunikation, keine strategischen Beratungen“, sagt Engels. Bereits im Dezember habe er deswegen seine Entlassung angeregt, wenn sich die Situation nicht ändern sollte.

„Leider hat sich in den vergangenen über 20 Wochen aber nichts positiv verändert.“ Am 7. Mai habe er Woidke „dringend notwendige“ Änderungsvorschläge unterbreitet. Am Montag habe er die Vorschläge dann „schriftlich auf mehreren Seiten detailliert dargelegt“. Einen Tag später war er entlassen worden und wurde ins Wirtschaftsministerium versetzt. In einer Mitteilung der Staatskanzlei heißt es: „Dieser Personalwechsel war schon seit Ende letzten Jahres geplant und zusammen mit Florian Engels vorbereitet worden“.

Ministerpräsident Woidke sagte in der Mitteilung: „In den fast zehn Jahren unserer Zusammenarbeit konnte ich mich jederzeit zu hundert Prozent auf ihn verlassen. Seine Professionalität habe ich hoch geschätzt und von seiner Expertise profitiert.“ Auf Anfrage der BZ, ob Woidke die frustrierte SMS von Engels kenne, heißt es aus der Staatskanzlei: „Das von Ihnen angeführte Schreiben ist dem Ministerpräsidenten nicht bekannt“. Und weiter: „Wir freuen uns immer über Vorschläge zur Verbesserung unserer Öffentlichkeitsarbeit, daher nehmen wir die uns bekannt gewordenen Vorwürfe in der Presse dankbar zur Kenntnis.“

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