
Im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bleibt ein Durchbruch weiterhin aus. Auch das inzwischen dritte Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin am heutigen Montag hat keinen Waffenstillstand hervorgebracht. Zwar wurde nach Angaben russischer Staatsmedien ein „Memorandum“ über mögliche künftige Friedensgespräche in Aussicht gestellt – doch mehr als diplomatische Symbolik steht bislang nicht auf dem Papier.
Putin bezeichnete das Gespräch, das mehr als zwei Stunden dauerte, als „gehaltvoll und nützlich“. Trump hatte laut Weißem Haus das Ziel, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Bereits vor dem Gespräch hatte Washington betont, dass ein Durchbruch überfällig sei.
Die USA hätten aber immer deutlich gemacht, dass es viele wirtschaftliche Vorteile gäbe, wenn sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Rest der Welt verbessern würden, sagte Vance weiter, berichtet die dpa. Russland werde diese Vorteile aber nicht bekommen, wenn es weiterhin „viele unschuldige Menschen“ umbringe. Trump hatte vor dem Telefonat gesagt, dass er mit dem Kremlchef auch über Handelsfragen sprechen wolle.
US-Außenminister Marco Rubio und US-Präsident Donald Trump
Auch Präsident Selenskyj meldete sich nach dem Tag intensiver Diplomatie zu Wort. Die Ukraine halte an dem Ziel fest, eine bedingungslose Waffenruhe für mindestens 30 Tage zu erreichen. Diese sei notwendig, damit Menschenleben gerettet würden und die Grundlage für Diplomatie geschaffen werden könne. Nach dem jüngsten Treffen ukrainischer und russischer Delegationen in Istanbul kündigte Selenskyj an, in Kiew eine permanente nationale Verhandlungsgruppe zu schaffen. Als bislang größtes greifbares Ergebnis wurde die geplante Freilassung von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen genannt. Ein Termin dafür steht nicht fest.
Allerdings verliefen auch diese Gespräche nicht konfliktfrei. Selenskyj erklärte, die russische Delegation habe in Istanbul Drohungen ausgestoßen, die ukrainische Seite habe diese zurückgewiesen. Wörtlich sagte er: „Die Ukraine hat keine Angst vor direkten Gesprächen mit Russland.“ Einzelheiten zu den Drohungen nannte er nicht. Laut Medienberichten habe Moskau damit gedroht, den Krieg auf unbestimmte Zeit fortzusetzen.
Zwischen Trumps Regierung und dem Kreml gibt es zumindest wieder einen Gesprächskanal – unter Präsident Biden hatte über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht.