
In den frühen Morgenstunden des Sonntags sticht der Syrer Mahmoud M. gezielt auf Feiernde in der Bielefelder Innenstadt ein, bei dem Anschlag werden vier Menschen schwer verletzt – keine zwölf Stunden später zeigt sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst im Rhein-Energie-Stadion und bejubelt frenetisch den Aufstieg des 1. FC Köln.
Über die schreckliche Tat oder die Opfer von Mahmoud M. verliert Wüst kein Wort.
Nach dem islamistischen Terror von Solingen, bei dem der Syrer Issa Al H. beim „Festival der Vielfalt“ drei Menschen mit einem Messer getötet hatte, war Wüst noch gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der damaligen Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Tatort, legte einen Kranz nieder. Stunden nach der Tat reagierte er mit einem Tweet und Pressestatements, sagte, Nordrhein-Westfalen sei in „Erschütterung und Trauer vereint“.
In Solingen trauerte Wüst gemeinsam mit dem Bundespräsidenten um die Opfer.
Anders in Bielefeld: Auch hier ist der noch immer flüchtige Messer-Angreifer ein Syrer, auch hier war die Tatwaffe ein Messer, auch hier haben Menschen einfach nur gemeinsam feiern wollten und wurden Opfer eines Messerangriffs, glücklicherweise ohne Todesopfer. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht intern von einem Anschlag aus, wie der WDR erfahren hat. Auch die Tatsache, dass der Angreifer mehrere Messer und eine brennbare Flüssigkeit dabei hatte, deutet auf einen gezielten Anschlag hin.
So feierte Wüst in den Sozialen Medien den Köln-Aufstieg.
Für Ministerpräsident Wüst offenbar nicht Anlass genug, sich mit dem Fall öffentlich zu beschäftigen, sich um die Opfer zu kümmern oder wenigstens die typischen Politiker-Phrasen zu dreschen, wonach der Rechtsstaat mit aller Härte durchgreifen und eine Strafe (wenn der Messer-Angreifer je gefasst wird) auf dem Fuß folgen müsse. Wüst ignorierte den Anschlag in seinem Bundesland schlichtweg und begab sich ins Fußballstadion, um zu feiern.
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