
Am Samstag sollte eigentlich das Daxenberger Kinderfest in Zorneding stattfinden. Doch es wurde abgesagt, weil die Auflagen für Sicherheitskonzepte laut dem Veranstalter zu hoch seien. In einer Pressemitteilung des Vereins „Arbeitskreis Jugendarbeit Zorneding-Pöring“ heißt es, dass „von den zuständigen Behörden massive Auflagen insbesondere bei der ‚Terrorabwehr‘ zum Schutz vor sogenannten Überfahrtaten“ aufgelegt worden seien.
Der Herzogplatz, an dem das Kinderfest seit über 50 Jahren stattfindet, verfügt über sechs Zufahrten. Drei der Zufahrten hätten mit Betonblöcken eines Bauhofs versperrt werden können, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Die anderen drei Zufahrten hätten als Rettungswege jedoch jederzeit passierbar sein müssen. Darum wären mobile Sperrungen notwendig gewesen.
Wagen der Feuerwehr konnten nicht genommen werden, weil diese am Wochenende eine Übung hatte. Für die Nutzung von Privatfahrzeugen gab es strenge Auflagen: „Wir haben dann zusätzlich noch die Auflage bekommen, dass die Fahrzeuge permanent besetzt sein müssten, von 9 bis 24 Uhr, so lange nämlich dauert das Kinderfest“, sagte Michael Slopianka vom Arbeitskreis Jugendarbeit laut der Süddeutschen Zeitung.
Das sei aber mit den wenigen Ehrenamtlichen des Vereins nicht möglich gewesen. Der Bürgermeister Piet Mayr des bayerischen Ortes verteidigt die Sicherheitsauflagen laut Merkur: „Die Lage hat sich geändert – und Zorneding ist keine Insel der Glückseligen.“ In dem Ort wohnen rund 9.000 Einwohner. Laut der Süddeutschen Zeitung sagte er, dass es „so viele Verrückte auf dieser Welt“ gebe, dass kein Ort sicher sei.
Politisch werde ihm die Entscheidung „um die Ohren fliegen“, sagte er. „Aber ich musste sie so treffen.“ Mayr kritisierte, dass der Verein mit seinen Problemen bezüglich des Sicherheitskonzepts zu spät auf das Rathaus zugekommen sei. „Innerhalb von ein paar Tagen nämlich ist es sehr schwierig, eine Lösung für sowas zu finden.“ Den Vereinen soll mitgeteilt werden, dass eine Vorlaufzeit von sechs Wochen nötig sei. Der Bürgermeister spricht sich dafür aus, dass die Kleinstadt mobile Sperrungen anschafft.