
Auch Gelder für einen neuen Impfstoff gegen die Vogelgrippe wurden gestrichen. Kennedy begründete den Schritt, dass mRNA-Impfstoffe nach seiner Beurteilung „nicht wirksam genug“ gegen Infektionen der oberen Atemwege seien.
Die Entscheidung fiel nach einer internen Überprüfung von Pandemie-Investitionen und betrifft unter anderem Projekte von Moderna, Pfizer, Sanofi Pasteur, CSL Seqirus, Gritstone sowie dem deutschen Unternehmen BioNTech.
Brisant: Auch der laufende Vertrag mit Moderna zur Entwicklung eines Vogelgrippeimpfstoffs wurde gekündigt. Bereits geplante Ausschreibungen in diesem Bereich werden annulliert.
Die Regierung will die eingesparten Gelder nun in „sicherere und breiter angelegte Impfstoffplattformen“ umleiten, wobei andere mRNA-Anwendungen – etwa in der Krebstherapie – nicht betroffen sind. Dennoch sorgt die Maßnahme für erheblichen Widerstand in der Wissenschaft und der Pharmaindustrie.
Während der Corona-Pandemie hatte das US-Gesundheitsministerium über seine biomedizinische Forschungsabteilung Milliarden in die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen investiert, die als Schlüssel zur Eindämmung der Pandemie galten. Zusätzlich wird Kennedy kritisiert, weil er im Mai die Impfempfehlungen für Schwangere und Kinder aus offiziellen Leitlinien streichen ließ. Mehrere US-Ärzteverbände haben daher im Juli Klage gegen die Regierung eingereicht, um diese Empfehlungen wiederherzustellen.
Eines ist sicher: Die Entscheidung befeuert die ohnehin schon hitzige Debatte um mRNA-Technologien.