KI-Trend „Studio Ghibli“: Eine freundlichere Welt in Pastellfarben und runden Formen

vor 29 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Das japanische Anime Studio Ghibli ist seit Jahrzehnten für seinen eigenständigen, gänzlich unverwechselbaren Stil in der ganzen Welt bekannt. Gedämpfte Farben, verträumte Landschaften, sanfte Zeichnungen und feine Geschichtenerzählungen ziehen die Zuschauer, begleitet von den Klängen von Joe Hisaishi, in ihren Bann. Der Erfolg des Studios spricht für sich: Wer Anime nicht grundsätzlich ablehnt, hat Mein Nachbar Totoro (1988), Prinzessin Mononoke (1997), Chihiros Reise ins Zauberland (2001), das Wandelnde Schloss (2004) oder Der Junge und der Reiher (2023) gesehen.

In der vergangenen Woche stellte nun ChatGPT-Produzent OpenAI sein neuestes Modell zur KI-Bildgenerierung vor. Und es dauerte nicht lange, bis Fans von Studio Ghibli private Bilder im markanten und so beliebten Anime-Stil nachzeichnen ließen.

Schnell ging die Nachricht durch die Sozialen Medien und löste einen solchen regelrechten Ansturm aus, dass ChatGPT zeitweise nur noch eingeschränkt funktionierte.

Nicht nur Privatfotos wurden Ghiblifiziert, sondern auch bekannte Persönlichkeiten, wie Marie Curie, Richard Feynmann und Albert Einstein:

Starwars, Scarface, Der Pate und Herr der Ringe: Auch alle denk- und undenkbaren Filmszenen wurden zwischenzeitlich ghiblifiziert.

Aber auch brisante politische Ereignisse wurden schnell in sanfte Formen gegossen, wie der Anschlag auf Donald Trump, seine Wahlkampfauftritte und der kontroverse Streit zwischen Trump, Vance und Selenskyj zur Ukrainefrage:

Beliebte Memes in Ghibli übersetzt:

Erkennen Sie diese Politiker?

Auch das Weiße Haus sprang auf den Trend auf und bebilderte damit die Festnahme einer Fentanyl-Drogendealerin:

Der Trend blieb auch nicht nur auf Studio Ghibli fokussiert. „Accidental Renaissance“ beschreibt in einigen Foren wie Reddit Fotos, die aussehen wie Renaissance- und Barock-Gemälde. Mithilfe von KI werden diese Bilder zu tatäschlicher Renaissancekunst:

Oder auch alles in Sesamstraßen-Stil abzubilden:

Tatsächlich war aber der Ansturm auf ChatGPT so groß, dass die Funktion zum Generieren der Bilder teilweise eingeschränkt werden musste.

Ganz ohne Protest lief es aber auch nicht ab. Urheberrechtliche Bedenken wurden schnell angemeldet. Denn eigentlich soll ChatGPT keine Bilder im Stil von lebenden Künstlern generieren können. OpenAI hält dagegen: ChatGPT soll keinen Stil lebender Künstler plagiieren, Studiostile sind aber nicht geschützt. Künstler, Trickfilmzeichner und Animationskünstler sehen trotzdem ihre wirtschaftliche Existenz bedroht. Auch deutsche Synchronsprecher protestierten in der vergangenen Woche gegen den Einsatz von KI-generierten Stimmen in der Filmsynchronsiation.

Und wann immer Menschen mit und an etwas zu viel Spaß und Freude haben, stecken linke Redaktionen ihr Köpfchen empor und rufen „Reeeeeechtssss!“.

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