
Die Klima-Aktivistin Carola Rackete störte am Montag in einem norwegischen TV-Studio mit lauten Rufen die Menge, kurz bevor eine Debatte anlässlich der anstehenden Parlamentswahl am 8. September begann, die live im Fernsehen übertragen wurde. T-Online hatte zuerst berichtet. Rackete und die Aktivistin Olivia Søtvik, die beide für die Gruppe „Extinction Rebellion“ vor Ort waren, saßen im Publikum, wie die norwegische Zeitung Nettavisenberichtet.
Videoaufnahmen zeigen, wie Carola Rackete sich erhebt und mit lauten Rufen ihre Rede beginnt. Vom Publikum wird sie ausgebuht, ehe sie von Sicherheitsleuten aus dem Studio entfernt wird. Beide wurde des Studios verwiesen, bevor die Debatte begann. „Jede Regierung wird danach beurteilt werden, was sie getan hat und wann“, rief sie auf Englisch. Norwegen habe eine „Umweltschuld“ gegenüber anderen Ländern, weil es in Europa der größte Verkäufer von Öl und Gas sei und weltweit auf Platz acht.
Sie gestikulierte wild mit ihrem Zeigefinger und musste zwischendurch immer wieder auf ihr Handy schauen – wahrscheinlich, um abzulesen, was noch gesagt werden soll. Sie warf Norwegen vor, wie „Drogendealer“ zu sein, die „die anderen europäischen Länder süchtig halten“. Das Land habe auch gegenüber seinen Arbeitern eine Verantwortung und müsse einen „gerechten Übergang“ der Wirtschaft organisieren.
Carola #Rackete stört eine TV Debatte in #Norwegen und wird dafür vom Publikum ausgebuht und ausgelacht.
Anschließend wird Madame von Sicherheitskräften aus dem Studio geworfen.#klimaaktivister #NKR #Norway pic.twitter.com/3jUsvlJsrg
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) August 13, 2025
Die Klima-Aktivistin forderte, dass Norwegen kein Gas mehr verkaufen solle, denn „wir“, damit könnte Deutschland gemeint sein, „müssen eine Energiewende organisieren“. Da lachte das Publikum. Eine weitere Klima-Aktivistin stand, mit einem Palästinenser-Tuch bekleidet, mit einem Banner im TV-Studio. Sie hielt das Banner während der Debatte hoch, wie t-online berichtete.
Die Gruppe „Extinction Rebellion“ hatte angekündigt, in Norwegen mehrere Störaktionen im Rahmen der sogenannten „Phase out Days“ zu veranstalten. Bereits am 5. August kündigte Rackete in einem Instagram-Video an, sich an diesen Störaktionen beteiligen zu wollen. Die Störaktionen der Gruppe sollen vom 11. bis zum 22. August in Arendal, Bergen und Oslo stattfinden. Im Fokus steht dabei das „Arendalsuka Demokratiefestival“, das von der Ölfirma Equinor gefördert wird. Der norwegische Staat hat 67 Prozent der Aktien der Firma.