Die Klimaanlage: Das Sinnbild für die kollabierende grüne Ideologie

vor etwa 8 Stunden

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Deutschland steckt seit Tagen in einer Spirale aus Hitzepanik und aufgebauschter Todesangst: Weil am Mittwoch in Teilen Deutschlands die 39 Grad-Marke überschritten worden ist, warnten Klimaaktivisten, Grünen-Politiker, Mediziner und nahezu alle Medien in den schrillsten Tönen vor den Folgen von Hitze. Sie berichteten über die Zahl der Hitzetoten der vergangenen Jahre und erklärten dutzendfach, warum das alles wegen des Klimawandels jetzt immer so sein wird und dringend politischer Handlungsbedarf besteht.

Dabei lässt sich entlang von nur einem Wort, anhand eines technischen Geräts, das überall in der Welt zur Grundausstattung gehört, die Irrationalität der Hitzedebatte erklären: anhand der Klimaanlage.

Klimaanlagen sind gerade in Privatgebäuden eher selten in Deutschland.

Die effektivste Variante, sich vor Hitze zu schützen, nämlich den Raum, in dem man sich aufhält, herunterzukühlen, um sich der Hitze nicht aussetzen zu müssen, spielt in Deutschland kaum eine Rolle.

Und das, obwohl seit Jahren mit immer mehr Dringlichkeit vorgetragen wird, wie viele Hitzetote es Jahr für Jahr gebe und welch direkte und verschlimmernde Folge des Klimawandels das sei. 3000 Hitzetote waren es laut modellierter Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) im vergangenen Jahr – deutlich weniger als in den Vorjahren 2018, 2019, 2020 und 2022. Es sind allen voran auch Menschen im hohen bis sehr hohen Alter, die „hitzebedingt“ versterben. 85 Prozent der vom RKI geschätzten Todesfälle sind 75 Jahre oder älter, mehr als 60 Prozent sind 85 Jahre und älter.

Obwohl die Hitzegefahr sich also relativ klar auf eine Bevölkerungsgruppe bezieht – Hochbetagte und Vorerkrankte –, heißt es im sogenannten Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums, der noch von Minister Karl Lauterbach (SPD) erarbeitet worden ist, ganz allgemein: „Hitze kann tödlich sein.“

Karl Lauterbach bei der Vorstellung des Hitzeschutzplans.

Dennoch kommt das Wort „Klimaanlage“ in dem neunseitigen Dokument nicht vor. Nicht einmal für den medizinischen oder den Pflegebereich, wo besonders viele von Hitze gefährdete Menschen leben, ist Klimatisierung ein Thema. Stattdessen beschäftigt sich der Hitzeschutzplan mit besserer Kommunikation, einem Warnsystem für drohende Hitzewellen, Informationsbroschüren für Pflegeeinrichtungen sowie Hitzeschutzplänen, die Kommunen anwenden sollen.

Dass Klimaanlagen in Deutschland keine Rolle spielen, merkt man nicht nur daran, dass das Wort in (!) Hitzeschutzplänen einfach nicht auftaucht, sondern auch daran, wie sogenannte „Experten für Klimaanpassung“ darüber sprechen. Hier versteckt sich auch ein Teil des „Warum“.

Dr. Andrea Fischer-Hotzel, Leiterin des Zentrums für KlimaAnpassung, ist so jemand. Im ZDF-heute-journal benannte sie als wichtigste Maßnahme, dass Kommunen Hitzeschutzpläne hätten, „eine Kommunikationskaskade, wer wen wann informieren soll, wenn eine Hitzewelle ankommt“. Auch sei es ratsam, kühle Räume – etwa Kirchen oder klimatisierte Geschäfte – zur Verfügung zu stellen, damit sich die Menschen vor Hitze schützen können.

Die Worte „aktive Kühlung“, als der Einsatz von Klimaanlagen kommt ihr erst (und sichtlich schwer) über die Lippen, als sie über bettlägerige Menschen in Krankenhäuser oder Pflegeheimen spricht, „die dort liegen und nicht wegkönnen“, erst dort könnte man „auch möglicherweise über aktive Kühlung nachdenken“.

Dr. Andrea Fischer-Hotzel, Leiterin des Zentrums für KlimaAnpassung und ZDF-Moderatorin Marietta Slomka

Das Problem: In deutschen Krankenhäusern in nur einem von drei Patientenzimmern mit einer Klimaanlage ausgestattet, wie Zahlen des Deutschen Krankenhaus Institutes zeigen. In Pflegeheimen ist die Quote noch viel geringer. Und in beiden Bereichen werden sowohl hohe Investitionskosten als auch die Auswirkungen auf den Klimawandel als Gegenargumente aufgeführt.

So auch von ZDF-Moderatorin Marietta Slomka, die bei Andrea Fischer-Hotzel sofort nachhakte: „Obwohl man ja eigentlich immer sagt: Klimaanlagen – das ist ökologisch total unkorrekt“, was Fischer-Hotzel auch sofort bejahte.

Fakt ist: Klimaanlagen verbrauchen jede Menge Strom. Die Wertung „ökologisch unkorrekt“ ist aber nur möglich, weil Deutschland trotz Hunderter Milliarden Euro an Investment in die sogenannte Energiewende noch immer einen vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde vorzuweisen hat. Mit 363 Gramm liegt dieser Wert rund 13 Mal höher als der Frankreichs, das in weiten Teilen auf Stromerzeugung aus Kernkraft setzt.

In anderen Ländern der Erde sind Klimaanlagen das Normalste auf der Welt.

In Deutschland ist die Kernkraft als günstige, zuverlässige und quasi klimaneutrale Stromquelle jedoch von denselben Milieus politisch bekämpft und schlussendlich abgeschaltet worden, die nun vor Hitzetoten warnen, um die Dringlichkeit des Klimawandels zu bekräftigen, von schützender Kühle durch Klimaanlagen nichts wissen wollen.

Besonders skurril wird es, wenn ebenjene sich zeitgleich für den massenhaften Einbau von Wärmepumpen einsetzen, die im Grunde artverwandt mit Klimaanlagen sind und ebenso viel Strom verbrauchen. Mit dem einzigen Unterschied, dass im Winter, wenn der Bedarf am Heizen besonders groß ist, nicht sowieso Unmengen an unbrauchbarem Sonnenstrom im Netz sind, die man wunderbar mit Klimaanlagen auffangen und sinnvoll verbrauchen könnte.

Diejenigen, die mit ihrem Anti-AKW-Kampf für den großen CO2-Fußabdruck Deutschlands gesorgt haben, argumentieren mit ebenjenen Klima-Auswirkungen gegen die wirksamste Methode des Hitzeschutzes, nämlich die Klimaanlage. Dass diese logischste aller Hitzeschutz-Mittel in Deutschland beinahe gänzlich fehlt, hat natürlich zur Folge, dass mehr Menschen in Verbindung mit Hitze sterben als sie müssten – ein makaberes, aber großartiges Argument für die Dringlichkeit, das gegen den Klimawandel politisch endlich etwas getan werden muss. Auch wenn alle bisherigen nationalen Maßnahmen zu nichts geführt haben.

Ein über Jahrzehnte ideologisch aufgebauter Zirkelschluss par excellence, der nun aber offensichtlich in sich zusammenfällt.

Mehr NIUS: Epidemiologe Friedrich Pürner: „‚Hitzetote‘ sind keine offizielle medizinische Diagnose, sondern eine statistische Schätzung“

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel