Knappes Rennen um Rumäniens Zukunft – Nicușor Dan gewinnt Präsidentschaftswahl

vor 27 Tagen

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Rumänien hat gewählt: Der pro-europäische parteilose Kandidat Nicușor Dan – derzeit Bürgermeister von Bukarest – hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Rumänien für sich entschieden.

Mit 53,60 Prozent der Stimmen – das entspricht rund 6,17 Millionen Wählern – lag Nicușor Dan nur wenig vor seinem Herausforderer George Simion von der patriotisch-konservativen AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen), der 46,40 Prozent und damit 5,34 Millionen Stimmen erreichte. Das Rennen war also deutlich enger, als viele Beobachter erwartet hatten.

Dan setzte sich in 24 Regionen durch, während Simion in 23 Regionen gewann. Bei im Ausland lebenden rumänischen Staatsbürgern hingegen konnte Simion mit 55,86 Prozent klar die Mehrheit holen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,72 Prozent – rund zwei Millionen Stimmen mehr als im ersten Wahlgang.

Nicușor Dan am Wahlabend am Rednerpult. Der parteilose Kandidat bedankt sich für das Vertrauen der Wähler.

George Simion, der sich als Hoffnungsträger einer neuen, patriotischen Rechten in Rumänien ins Spiel gebracht hatte, trat am Wahlabend gemeinsam mit Parteifreunden und Unterstützern vor dem Parlament auf. Noch um 21 Uhr, kurz nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen, verkündete er selbstbewusst: „Ich bin der neue Präsident Rumäniens“. Doch mit fortschreitender Auszählung wendete sich das Blatt.

Simion rief seine Unterstützer zur Wachsamkeit bei der Stimmauszählung auf und bedankte sich ausdrücklich bei allen, die ihm ihre Stimme gegeben hatten. Trotz aller Euphorie zeigten sich an diesem Abend auch die Schattenseiten des politischen Systems: Rumänische Journalisten wurden zeitweise am Zugang zur Veranstaltung gehindert, während internationale Medien aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Griechenland freien Zutritt hatten.

George Simion bei seinem Auftritt kurz nach der Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen.

Neben Simion waren auch AUR-Spitzenpolitiker Marius Lulea und Mohammad Murad sowie der amerikanische Republikaner Brian Brown anwesend. Symbolträchtig sprach Simion an einem Rednerpult, auf dem eine Kappe mit der Aufschrift „Abschaum der Gesellschaft“ lag – eine ironische Selbstzuschreibung, mit der sich seine Anhänger gegen politische Ausgrenzung wehren.

Nach dem rund elfminütigen Auftritt zog sich Simion in die Parteizentrale zurück. Gegen 1:30 Uhr in der Nacht gratulierte er schließlich in einem Facebook-Video Nicușor Dan zum Sieg.

Nicușor Dan selbst wandte sich nach seinem Wahlsieg ebenfalls in den sozialen Medien an die Öffentlichkeit. Er schrieb: „Ein besonderer Dank und Anerkennung gilt den rumänischen Bürgern in der Republik Moldau. Gemeinsam, mit Vertrauen und Hoffnung, werden wir unseren europäischen Weg fortsetzen!“ Zudem dankte er der Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, für ihre Glückwünsche und die Unterstützung der letzten Tage.

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