Knipex-Chef stinksauer: „Aldi lässt deutsches Markenwerkzeug teilweise bis ins kleinste Detail in China abkupfern“

vor etwa 22 Stunden

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Knipex ist das erfolgreiche Zangen-Unternehmen in Deutschland. Die Geschichte geht zurück bis auf das Jahr 1882, wo alles in einer kleinen Dorfschmiede begann. Heute hat das Wuppertaler Unternehmen 2500 Mitarbeiter. Seit 1987 führt Ralf Putsch in vierter Generation das Familienunternehmen.

Auf LinkedIn äußert sich der Zangen-CEO wütend über immer neue Methoden, um das „Made in Germany“-Qualitätsversprechen von Knipex zu umgehen. „Aldi Nord lässt deutsches Markenwerkzeug teilweise bis ins kleinste Detail in China abkupfern und wirft die Nachbauten (mit anderer Farbgebung, auch der Griffe) massenhaft auf den Markt“, schreibt Putsch und kündigt juristische Schritte an.

Auf LinkedIn macht der Unternehmenschef und Gesellschafter von Knipex seinem Ärger Luft

Unabhängig von dem Rechtsstreit bezeichnet der Knipex-Chef das Vorgehen der Discounter und dessen Partner als „schamlos“. Aldi lehne sich gerne an die Gestaltung bekannter Markenprodukte an. „Mit seinen riesigen Ressourcen und Stückzahlen pro Produkt könnte sich Aldi durchgängig eigene Designs leisten, setzt aber dem Anschein nach ganz bewusst auf Gestaltungsklau oder nimmt ihn grob fahrlässig durch seine Lieferanten in Kauf.“

Der Knipex-Chef hält es für „offensichtlich, dass die Anlehnung an bekannte Markenprodukte und deren Aufmachung Strategie von Aldi ist.“ Dazu postet er einige Beispiele als Foto:

Für Putsch geht es in dem Streit um dreiste Produktkopien nicht nur um rechtliche Fragen. „Die zahlreichen Prozesse gegen Aldi mögen so oder so ausgehen oder ausgegangen sein. Oder wegen möglicher Kosten von kleinen und mittleren Unternehmen gar nicht erst eingeleitet worden sein. Die Frage ist aber, ob wir als Unternehmen Werte wie Kreativität und Innovation nicht gemeinsam schützen müssen und Ausbeutung fremder schöpferischer Leistungen unterlassen, ja sogar ächten sollten“, schreibt er. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche über den Fall berichtet.

Denn Patente laufen seiner Meinung nach irgendwann zu Recht aus. Denn nur so könne Fortschritt eine große Verbreitung finden und vielen Menschen zugutekommen. Wettbewerb sei wichtig. „Aber das Abkupfern von Gestaltung, Farben und Formen (deren rechtlicher Schutz in Form von registrierten Designs zeitlich auch begrenzt ist) ist vorrangig die eigennützige Ausnutzung der Leistung anderer und Ausbeutung des mithilfe solcher Gestaltungselemente aufgebauten guten Rufs einzelner Produkte. Es wäre für Aldi ein Leichtes, eine jeweils abweichende Aufmachung zu wählen.“

„Wir können als Europäer nicht durch günstige Herstellkosten und reiche Rohstoffvorkommen im Welt-Wettbewerb bestehen. Deshalb müssen wir als Gesellschaft und Wirtschaft Kreativität, Gestaltungskraft, Ideen und Innovation als wertschöpfende Kräfte achten und fördern“, lautet das Fazit des Werkzeug-Experten. „Es muss nicht sein, dass Firmen dieses Formats in Deutschland entwickeltes und gefertigtes Werkzeug in China kopieren lassen.“

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