
Die Stadt Köln geht wieder mal die wichtigen Themen an: die Spielplätze. Sie baut keine neuen. Sie repariert nicht die bestehenden Geräte oder hält die Plätze von Kippen und kaputten Bierflaschen frei. Nein. So was gilt im bunten Köln als rückständig. Die Stadt sucht einen neuen Namen für Spielplätze. Einer, der die kulturelle Diversität der Stadt darstellt und niemanden ausschließt. Spielplätze heißen in Köln jetzt, tata: Spiel- und Aktionsfläche.
Den Gedanken der Stadt Köln zitiert die Bild: „Insbesondere muss dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden.“ Übersetzt für alle die, die sich nicht in 27 Semestern Soziologiestudie die Birne weggekifft haben, heißt das: Das Wort für Spielplatz soll all die mit einbeziehen, die sich dort tatsächlich aufhalten. Und nicht nur dieses binäre Rassistenpack, das mit seinen vier Jahren immer noch im Sand spielen will, statt endlich mal seine Privilegien zu checken.
Super, Stadt Köln. Jetzt klappt das mit der Integration. Endlich. Ganz bestimmt. Nur: Stadt Köln? Reicht das? “Spiel und Aktionsfläche”? Was ist mit dem 23-Jährigen, der diesen Safe Space braucht, um mit bewusstseinserweiternden Mitteln eine neue Erkenntnisebenen zu erreichen? Aktionsfläche? Soll der bei so einem ausgrenzenden Begriff etwa denken, dass er eine faule Sau sei, die sich endlich mal einen Job suchen soll, statt immer nur auf dem Kinderspielplatz rumzugammeln? Diese postkoloniale Repression überlassen wir doch bitte dem Faschistenstaat von Donald Trump oder der AfD, liebe Stadt Köln.
Um wirklich alle einzubeziehen, die so auf Spielplätzen rumgammeln, müsst ihr noch nachlegen: etwa “Spiel-, Aktions und Urinierfläche”. Besser noch “Spiel-, Aktions-, Urinier- und Marktplatz für alternative Geschäftsmodelle von Seiteneinsteigern”-Room. Oder “Der tut nichts, der spielt nur, das hat er noch nie gemacht”-Platz oder “Was glotzt du mich so an, du Lauch, ich töte deine Familie”-Chillära. Am besten alle zusammen. Einfach eine Toilette bauen, die für alle in Köln geführten Geschlechter eine separate Schüssel vorsieht. Dann sollte auf der Rückwand genug Platz für das Schild sein.
Apropos Bauen: Mit dem Namen ist es noch nicht getan. Auch die Spiel-, Aktions-, Urinier- und Alternativmarktgeräte müssen die Vielfalt Kölns darstellen. Kotzkübel für Alkis etwa. Spritzensets für die Kunden der alternativen Händler. Oder Messerblöcke, damit die sich die nicht diskriminiert fühlen, die ein Messer tragen, auch wenn es rassistisch wäre zu behaupten, dass sie ein Messer tragen. Und wenn auf Kölner Spielplätze etwas schon immer gefehlt hat, dann sind es definitiv noch Tamponspender für Penisträger. Der muss dann natürlich auch noch irgendwie mit in den Namen rein. Gut, dass sich die Stadt Köln da endlich drum kümmert.