
Das Braunkohle-Kraftwerk „Weisweiler F“ mit einer Nettonennleistung von 321 MW ist aus, vom Netz genommen, zum 1. Januar 2025 wie geplant stillgelegt worden. So verlangte es das „Kohleverfeuerungsverbot“ nach Paragraph 51 des Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG).
Bemerkenswert ist, dass „Weisweiler F“ noch am 27. Dezember und auch über die Feiertage zuvor – also nur vier Tage vor seiner Abschaltung – teils unter Volllast betrieben wurde, um Strom zu produzieren. Parallel gab es in Deutschland (mal wieder) eine Dunkelflaute, also Tage, in denen Wind und Sonne wetter- und jahreszeitenbedingt kaum Strom lieferten.
Seit dem 19. Dezember bis zur Abschaltung in der Nacht zum 28. Dezember 2025 lief der Kraftwerksblock „Weisweiler F“ (dunkelbraune Fläche oben) dauerhaft, in den letzten 48 Stunden gar unter Volllast. Quelle: smard.de
Der 1967 in Betrieb genommene Kraftwerksblock des Braunkohle-Kraftwerks „Weisweiler“, das von RWE betrieben wird, gehört zu den größten CO2-Emittenten Europas, pro Kilowattstunde Strom werden 1,2 Kilogramm Braunkohle benötigt. Der Wirkungsgrad liegt nur bei 30 Prozent – bei modernen Braunkohle-Kraftwerken liegt dieser um 50 Prozent höher. Und trotzdem musste „Weisweiler F“ mit zeitweise 315 Megawatt Leitung zugeschaltet werden, was der Leistung von mehr als 60 modernen Windmühlen entspricht.
Ab den Morgenstunden des zweiten Weihnachtsfeiertages bis in die Abendstunden des 28. Dezembers – mehr als 60 Stunden insgesamt also – konnten die mehr als 33.000 Windmühlen an Land und auf See nicht einmal zehn Prozent des Strombedarfs decken, obwohl dieser an den Feiertagen und den Tagen danach gerade einmal bei 56 Gigawatt in der Spitze lag – an gewöhnlichen Werktagen im Winter kann der Verbrauch bis zu 40 Prozent höher liegen.
Es ist das dritte Mal binnen weniger Wochen, dass Deutschland eine Dunkelflaute erlebt. Die eigentliche Hauptzeit der Dunkelflauten ist in den ersten Wochen des Jahres und steht somit noch bevor.
Über die Feiertage und in den Tagen darauf ließen Wind (grün) und Sonne (gelb) gewaltige Stromlücken zum benötigten Verbrauch (schwarze, schwankende Linie). Quelle: energy-charts
Und obwohl „Weisweiler F“ inmitten der Dunkelflaute und trotz der katastrophalen CO2-Bilanz offenbar gebraucht worden war, ist es nun vom Netz gegangen. 321 Megawatt Leistung, die nicht mehr zur Verfügung stehen. RWE hatte im März 2024 bereits fünf Kraftwerksblöcke endgültig abgeschaltet. In den kommenden Jahren werden laut den Plänen der Bundesregierung weitere Kraftwerke – nicht nur von RWE – vom Netz gehen und nicht mehr zur Verfügung stehen.
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