Kommende Landtagswahl: Ministerpräsident Haseloff tritt in Sachsen-Anhalt nicht erneut an

vor 4 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Deutschlands dienstältester Ministerpräsident wird 2026 nicht erneut in Sachsen-Anhalt kandidieren: Reiner Haseloff hat den Weg für den Landesvorsitzenden der CDU und sachsen-anhaltischen Wirtschaftsminister Sven Schulze freigemacht, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Parteikreise.

Am 6. September 2026 wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Haseloff, der dann über 15 Jahre im Amt ist, möchte dabei nicht mehr als Ministerpräsidentenkandidat antreten. Bereits in den vergangenen Tagen war über den Rückzug des CDU-Politikers zugunsten seines Parteikollegen spekuliert worden.

Seit 2021 ist Schulze als Wirtschaftsminister in der Koalition bestehend aus CDU, SPD und FDP tätig. Zuvor war er auch Abgeordneter im Parlament der Europäischen Union. Bei der kommenden Landtagswahl muss er sich gegen eine erstarkende AfD beweisen, gegen die sich Haseloff in den vergangenen Jahren als starke Stimme in den ostdeutschen Bundesländern etabliert hatte.

Zwar war es auch seine Landesregierung, die 2020 eine Erhöhung der Beiträge für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk blockierte – wogegen ARD, ZDF und Deutschlandradio letztlich erfolgreich vorgehen konnten. Haseloff forderte überdies zuletzt eine Reform der Rundfunkstrukturen und auch beim Thema Migration fuhr er eine harte Linie – die AfD möchte er trotz dieser thematischen Überschneidungen jedoch klein halten.

Gegenüber Bild hatte der 71-Jährige im Juni gesagt, im Falle eines AfD-Wahlsiegs in Sachsen-Anhalt das Bundesland verlassen zu wollen. „Wenn die AfD zur Macht käme, dann wäre für mich wirklich die Grundsatzüberlegung, ob ich nach 72 Jahren meine Heimat verlassen würde“, so Haseloff, der die AfD in dem Gespräch überdies mit der NSDAP verglich (mehr dazu hier).

Während die CDU in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl 2021, wo die Christdemokraten auf 37,1 Prozent kamen, in Umfragen Wählerstimmen verlor, konnte die AfD seitdem aufholen und setzte sich im vergangenen Jahr zeitweise vor die Regierungspartei. Auch bei der EU- und Bundestagswahl landete die AfD jeweils vor der CDU. In einer Insa-Umfrage aus Juni dieses Jahres kam sie dann auf 30 Prozent, die CDU liegt bei 34 Prozent.

Weil die SPD auf sieben Prozent, FDP und Grüne sogar nur auf zwei beziehungsweise drei Prozent kommen, dürfte die Regierungsbildung nach der anstehenden Landtagswahl kompliziert werden. Neben AfD und CDU kommen nach der aktuellen Umfrage noch die Linke mit elf Prozent und das BSW in das Landesparlament.

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