
Bei den Kommunalwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen hat die AfD laut der ersten WDR-Prognose (Infratest dimap) zweistellig zugelegt und ihr Ergebnis im Vergleich zu 2020 verdreifacht!
Mit landesweit 16,5 Prozent verbessert sich die AfD gegenüber den Wahlen vor fünf Jahren um 11,4 Prozentpunkte. Entgegen dem Bundestrend kann sich die CDU (34 Prozent) wider Erwarten an Rhein und Ruhr mehr oder weniger halten.
Auch die SPD steht in NRW besser da als im Bund. Laut der Prognose erreichen die Sozialdemokraten landesweit 22,5 Prozent und verlieren damit nur 1,8 Prozentpunkte. Allerdings drohen punktuell schwere Verluste im Ruhrgebiet, das traditionell als SPD-„Herzkammer“ gilt.
Dramatische Verluste müssen die „Grünen“ hinnehmen. Die Ökosozialisten schmieren auf 11,5 Prozent ab, ein Minus von 8,5 Prozentpunkten!
Die Linke klettert leicht auf 5,5 Prozent (+1,7). Die FDP verliert 2,1 Punkte und landet laut der ersten Prognose bei 3,5 Prozent. Für die Prognose wurden nur die Daten aus Kreisen und kreisfreien Städten berücksichtigt.
Abzuwarten bleibt, wie die AfD in den Problemstädten des Ruhrgebiets abschneidet. In Gelsenkirchen oder Duisburg etwa werden der Partei Spitzenergebnisse vorausgesagt.
Die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen gilt als erster großer Stimmungstest wenige Monate nach der Bundestagswahl. An Rhein und Ruhr waren rund 13,7 Millionen Menschen aufgerufen, neue Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage und Kommunalparlamente zu wählen.
Eine Besonderheit der NRW-Kommunalwahl ist, dass es keine Fünf-Prozent-Hürde gibt.