
Trotz der Anpassung der Beiträge wird die Finanzlage immer kritischer: Die Pflegeversicherung steuert auf ein Millionendefizit zu.
In der Pflegeversicherung sei mit einem Defizit von 500 Millionen Euro zu rechnen. Das teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen mit, der auch die Pflegekassen vertritt. Dessen Chefin Doris Pfeiffer sagte: „Der Pflege steht das Wasser bis zum Hals. Und der Pegel steigt.“ Pfeiffer geht davon aus, dass im Laufe des Jahres weitere Pflegekassen auf Unterstützung aus dem Ausgleichsfonds angewiesen sein werden.
Problem: Die Reserve ist nicht unendlich und läuft allmählich leer. Im Laufe des vergangenen Jahres ist der Ausgleichsfonds von 1,8 Milliarden Euro auf eine Milliarde Euro geschrumpft. Wird er nicht aufgestockt, ist er den Angaben zufolge in einigen Monaten leer. Pfeiffer sieht deshalb die Politik am Zug.
Die Rücklagen des Ausgleichsfonds schwinden allmählich. Eine Milliarde Euro soll noch im Topf sein..
Im vergangenen Jahr war die Pflegeversicherung mit 1,54 Milliarden Euro im Minus. Um die Verluste aufzufangen, waren die Pflegebeiträge Anfang 2025 um 0,2 Prozentpunkte erhöht worden. Zudem müssen Versicherte höhere Eigenanteile zahlen. Denn anders als die Krankenversicherung zahlt die Pflegeversicherung nur einen Teil der Pflegekosten.
Union und SPD hatten sich in ihren Sondierungsverhandlungen auf eine große Pflegereform verständigt. Wie diese konkret aussehen soll, ist nicht bekannt.
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