Kostenfalle Bundesrepublik: Japanischer Autozulieferer macht deutsche Werke dicht

vor etwa 18 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Die deutsche Autoindustrie befindet sich in einer ernsten Notlage. Immer mehr Zulieferer kämpfen mit massiven Schwierigkeiten, Insolvenzen und Werksschließungen häufen sich, und zehntausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.

Der japanische Konzern Musashi, ein wichtiger Autozulieferer, spezialisiert auf Getriebe- und Schmiedekomponenten, hatte bereits im Juni angekündigt, in Deutschland Standorte dichtmachen zu wollen. Nun macht das Unternehmen wohl Ernst.

Betroffen sind konkret die Werke in Hann. Münden (Niedersachsen) sowie im thüringischen Leinefelde. Auch im niedersächsischen Lüchow soll die Produktion gekürzt werden. Mehrere hundert Beschäftigte, die bisher Metallteile für Fahrwerks- und Antriebssysteme fertigen, sehen sich von einem Jobverlust bedroht.

Die IG Metall spricht von einem klaren Rechtsbruch und kündigt Widerstand an. Der Gewerkschaft zufolge ist Musashi nämlich vertraglich bis 2030 verpflichtet, die Standorte weiterzuführen. Der Konflikt droht in einen größeren Arbeitskampf zu münden.

Die Unternehmensführung verweist auf laufende Verhandlungen mit der Gewerkschaft, allerdings bislang ohne greifbare Lösungen. Eine für den 10. September geplante Solidaritätskundgebung dürfte die Spannungen zusätzlich verschärfen.

Die Panik unter den Beschäftigten ist groß. Über einen Sozialplan des Zulieferers ist nichts bekannt. Viele Mitarbeiter fürchten, im Falle der Schließungen ohne Unterstützung dazustehen.

Musashi rechtfertigt die geplanten Einschnitte mit dem enormem Kostendruck, der das Unternehmen wortwörtlich in die Knie zwingt. Die Zahlen verdeutlichen die Dimension des Problems: Seit 2018 sind die Absatzzahlen des japanischen Zulieferers um 40 Prozent eingebrochen. Die Ursache ist folgende: Konkurrenzbetriebe aus Asien können aufgrund deutlich günstigerer Standortbedingungen wesentlich billiger produzieren.

In den vergangenen drei Jahren häufte Musashi, unter anderem, dadurch Verluste von rund 100 Millionen Euro an. Die Strategie lautet daher: Weniger Werke in Deutschland, um die übrigen Standorte langfristig zu stabilisieren.

Das Beispiel Musashi zeigt ein Muster, das sich durch die gesamte deutsche Industrie zieht. Hohe Energiekosten, ausufernde Bürokratie und eine erdrückende Steuer- und Abgabenlast treiben die Produktionskosten in die Höhe – mit dramatischen Folgen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmenslandschaft. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Bundesrepublik von einer Kapital-Abwanderungswelle überschwemmt wird und immer mehr Betriebe dem Standort den Rücken kehren.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel