Krankschreibungen: 22,4 Tage fehlten deutsche Angestellte im Jahr 2023

vor 8 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Deutschland ist krank. Nicht nur die Wirtschaft, die durch steigende Firmenpleiten und Produktionsverlegungen ins Ausland zunehmend gebeutelt ist, auch die Menschen im Land sind erschöpft und kränkeln.

Abgesehen von kleinen Schwankungen stiegen die Krankschreibungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. 2023 meldeten sich deutsche Angestellte im Schnitt 22,4 Tage krank. Vor zehn Jahren waren es nur 16 Tage. Die Zahlen stammen aus dem Gesundheitsreport des BKK-Dachverbandes, der 65 Betriebskrankenkassen umfasst. Bei ihnen sind 9,6 Millionen Menschen versichert.

Die verlängerte Spanne der Krankentage verteilte sich im Durchschnitt auf zwei Krankschreibungen. Auch hier lag der Wert mit 1,3 Mal vor zehn Jahren entsprechend niedriger. Die häufigste Diagnose: Atemwegserkrankungen. Das sei vor allem auf die Lockdowns und die fehlende Immunität zurückzuführen, sagt Fritz Knieps, der Vorstandsvorsitzende des BKK-Dachverbands.

Den höchsten Krankenstand, mit 31,6 Tagen pro Jahr hatten Angestellte in der Reinigung. Gefolgt von Verkehr/Logistik, der Sicherheits-Branche, Fertigung und dem Bau. Von unten führen IT-Dienstleister die Liste an – mit nur 16,2 Krankentagen. Identisch ist das Bild in der Unternehmensführung. 17,6 Tage pro Jahr meldeten sich Leute in unternehmensbezogenen Dienstleistungen krank. Die Daten lassen erkennen: Menschen, die körperlich hart arbeiten, fehlen länger.

Zwischen Ost- und Westdeutschland zeigen sich auch nach 30 Jahren noch Unterschiede. Der Osten verzeichnet mehr Krankentage. Das liege an den schlechteren Arbeitsbedingungen, sagt der BKK-Vorstandsvorsitzende. Im Westen sticht lediglich das Saarland negativ hervor.

Entgegen dem Vorwurf, junge Menschen seien besonders oft krank, zeigen die Zahlen, dass Angestellte ab 35 kontinuierlich länger krankgemeldet sind. Zwischen 60 und 64 Jahren sind bis zu 36,3 Tage Arbeitsunfähigkeit möglich. Mit steigendem Alter nehmen Krankheiten oft zu oder werden chronisch. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Frauen sind mit 23,3 Tagen im Vergleich zu Männern mit 21,5 Tagen häufiger unpässlich. Das könnte sowohl an Menstruationsbeschwerden als auch an der höheren Bereitschaft, zum Arzt/Psychologen zu gehen, liegen.

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