Krieg zwischen Iran und Israel: Wie lange noch – wer zahlt?

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die ersten neun Tage im Krieg Iran-Israel sind vorüber. Wie lange dauert er noch, kann Israel ihn noch führen und bezahlen? Noch lange, sehr lange. Auch wenn Ökonomen – auch in Israel – daran zweifeln. Denn es kämpft ein Volk mit einem unbändigen Überlebenswillen gegen Mullahs, die einen Todeskult pflegen und dafür eine Religion missbrauchen. 150.000 im Ausland gestrandete Israeli wollen trotzdem nach Hause. 15 Millionen Iraner haben nur ein Ziel: raus aus Teheran.

Nach über einer Woche Krieg leben 9.000 Israeli, Opfer ballistischer Raketen aus dem Iran, auf Hotels in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem verteilt, die für Touristen gebaut wurden. Die Kosten allein für die Zerstörungen und für die Unterbringung der Familien in den ersten acht Tagen: Rund eine Milliarde Euro, berichten israelische Finanzbehörden. Jede Familie erhält 30.000 Euro für Wohnungs- und 20.000 Euro für Einrichtungsschäden zeitnah ausbezahlt.

Volkswirtschaftler haben ihre Computer hochgefahren und rechnen: Lange kann Israel das nicht durchhalten. Sie vergessen eines: In der Ökonomie gibt es keine Recheneinheit „Motivation“. Sie ist in Israel der Hauptfaktor, der von einer 3500-jährigen Geschichte gespeist wird. Seit über einer Woche kämpft das jüdische Volk Israel direkt gegen Milizen und bezahlte, einheimische Söldner, die von shiitischen Mullahs in einen Todeskult verführt werden, der nach Gaza, Libanon, Syrien, Jemen und Irak exportiert wurde.

Die Bevölkerung im Iran wird seit 46 Jahren von Mullahs gequält und gemordet, die sich des Staates mit seiner 2500-jährigen hohen persischen Kultur gewaltsam bemächtigt hat. Das israelische Volk hat im Gegensatz dazu in 77 Jahren einen demokratischen Rechts- und Sozialstaat aufgebaut. Die durchaus kritikwürdige aktuelle Führung in Jerusalem hat für seine Bürger auch Bunker gebaut, zu wenig, aber der Wille ist vorhanden. Die iranische Führung liefert seine Untertanen gnadenlos ohne jegliche Schutzräume einem Krieg aus, den sie im April/Oktober 2024 direkt und vor fast fünf Jahrzehnten indirekt begonnen hat: Die verbrannten Fahnen mit dem Davidstern, von aufgehetzten Shiiten immer wieder entzündet, legen Zeugnis ab. Dieser Krieg ist für Israel der erste, den es seit 1973 (Yom-Kippur-Krieg) gegen einen Staat führen muss. Über 500 Raketen, über 1.000 Drohnen sind vom Iran bisher auf Israel abgeschossen worden. Keine einzige Drohne hat Schaden angerichtet, fünf Prozent der Raketen haben in Israel eingeschlagen. Statistisch eine Meisterleistung der israelischen Luftabwehr, aber die fünf Prozent sind fünf Prozent zu viel.

Die Kinder Hassan Nasrallahs (Hisbollah-Anführer) in Beirut „bedanken sich beim Tod“ für das Ableben ihres Vaters. Ismail Haniyeh (Hamas-Anführer) in Qatar freute sich als Vater darüber, dass drei seiner Kinder im „Kampf gegen Israel den Märtyrertod sterben durften“. Hertha Müller, die deutsche Nobelpreisträgerin „friert es im Innern“ (siehe YouTube-Video) bei dem Gedanken, dass Hamas-Anführer dem Tod den Vorzug gegenüber dem Leben geben. Müllers kluge Worte sind eine intellektuelle Außenansicht einer Realität, die eine barbarische Auseinandersetzung gegen das jüdisch-christliche Abendland ist. Ja, „Israel macht die Drecksarbeit“ (Friedrich Merz).

Für diese Kluft der Kulturen, die nirgendwo so eng zu spüren ist wie zwischen Benyamin Netanyahu und Ali Chamenei, gibt es vorerst keine Verhandlungslösung, allenfalls militärische Ruhephasen, die derzeit herbeigebombt werden. Die Blaupause könnte das Buch Esther (Tanach, Ketubim) sein. Haman (aktuell Chamenei) empfiehlt 500 Jahre BC seinem Herrscher Xerxes I, alle Juden zu vernichten. Aber Esther, seine wunderschöne, jüdische Frau (Israels aktuelle Helfer im Iran) überzeugt ihren Ehemann, dass Haman der wahre Übeltäter ist. Er endet am Galgen (wie bereits Yahya Sinwar in Gaza, Hassan Nasrallah in Beirut, Saddam Hussein im Irak und Muammar al-Gaddafi in Libyen).

Davon will die im deutschsprachigen Medien-Raum wütende Michael-Lüders-Fraktion nichts wissen. Zu ihr gehören Sophie von der Tann (BR/ARD) mit ihren weichen Gesichtszügen, aber beinharter Anti-Israel-Rabulistik: Netanyahu führe diesen Krieg, um von Gaza abzulenken und an der Macht zu bleiben. Das BR-Studio Tel Aviv verkündete diese These in Tagesschau und Tagesthemen noch vor Jan von Aken, dem Co-Bundesvorsitzenden der Linkspartei.

Kai Ambos, der Dritte im Bunde, „kommt nicht nur vom Völkerrecht“, er ist Lehrstuhlinhaber auch für internationales Strafrecht und Völkerrecht und wird gerne von den Geschwätzrunden in ARD und ZDF eingeladen. Er weiß es ganz genau: Israel verstößt gegen das Völkerrecht. Dass sein Bonner Kollege Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias Herdegen gegenteiliger Ansicht ist und es überzeugend begründen kann, bleibt geflissentlich unerwähnt. ÖRR-Einladungen für Herdegen sind eher selten. Die Diskussion, ob das Recht auf Leben höher zu bewerten ist als das Völkerrecht, wird gänzlich ausgeklammert.

Denn Michael Lüders gibt den Ton an, den Israel-Hasser mit unterschiedlichen Motivationen gerne hören: „Die Gründung des Staates Israel ist die Ursünde“, „Juden haben in Palästina nichts verloren“ (Lüders-Podcast, Youtube). Das sagt ein promovierter Islam-Wissenschaftler, der wissen muss, dass „Palaestina“ eine Erfindung Roms ist, das unter Titus Jerusalem im Jahre 70 BC zerstört, 1,1 Millionen Juden (Quelle: Josephus Flavius, Der jüdische Krieg) getötet und verschleppt hat. Muhammads Islam wurde 600 Jahre später im Zeichen des Schwertes gegründet.

„People of Palestine“ kommt von 1917 (Balfour-Deklaration) bis in die 60er Jahre in keinem einzigen international erwähnenswerten Dokument vor. Die Rede ist stets von Arabern. Die Steigerung von Lügen ist das Reden besseren Wissens. Das Gebiet „Palaestina“ heißt seit über 3000 Jahre Judaea (und Samaria) und ist die geographische Quelle für den Volksbegriff der „Juden“, die seither ununterbrochen dort leben.

Einem gesunden Israeli bleibt zu Beginn der zweiten Kriegswoche nur die Flucht in den sarkastisch verbrämten typisch-jüdischen Humor: Seit 46 Jahren gibt es keine Flüge zwischen Israel und dem Iran. Seit Freitag (13. Juni) sind alle Flüge von Israel nur noch in den Iran.

Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag wurde vor dem US-Angriff auf die Atomanlagen in Iran verfasst.

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