Krisenwährung gefragt wie nie: Gold steigt nach Eskalation in Nahost

vor 15 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel hat nicht nur vor Ort Folgen – er führte auch zu einem starken Abverkauf an den Finanzmärkten. Bedeutende Aktienindizes wie der S&P 500 und der Technologieindex NASDAQ brachen in der vorvergangenen Woche um knapp zwei Prozent ein. Auch der deutsche Leitindex DAX verlor abrupt an Wert – um knapp drei Prozent. Der Bitcoin verzeichnete zwischenzeitlich einen Rückgang von rund vier Prozent.

Gold hingegen blieb von diesem Rückgang nicht nur verschont, das Edelmetall legte sogar deutlich zu. In der Nacht auf Freitag, den 13. Juni, nahm der Goldpreis um fast zwei Prozent zu und befindet sich nun auf Kurs in Richtung Allzeithoch. Vor rund zwei Monaten hatte Gold mit 3.500,05 US-Dollar je Feinunze seinen jüngsten Höchststand erreicht. Zuvor hatte das Edelmetall im März erstmals die Marke von 3.000 US-Dollar (etwa 2.600 Euro) durchbrochen.

„Im Moment ist jede Menge Unsicherheit im Markt“, sagt Thomas Altmann vom Broker QC Partners gegenüber ntv. „Wie groß die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf Wirtschaft und Börse sein werden, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen.“ Klar ist jedoch: Gold profitiert von dieser Unsicherheit – da es unabhängig von geopolitischen oder wirtschaftlichen Krisen seinen Wert behält.

Neben der aktuellen Eskalation im Nahen Osten hatte auch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump den Aufschwung des Edelmetalls befeuert. Anleger und Spekulanten sahen in der protektionistischen Politik des Republikaners eine Bedrohung für die globale Wirtschaft, die eine Umschichtung großer Vermögenswerte in Richtung Gold auslöste.

Vor allem das wachsende institutionelle Interesse trug dazu bei, dass der Goldpreis in letzter Zeit so stark angestiegen ist. In letzter Zeit haben viele Zentralbanken ihre Goldbestände spürbar erhöht. Wie aus einem aktuellen Bericht der Europäischen Zentralbank hervorgeht, beliefen sich die weltweiten Goldkäufe der Notenbanken im vergangenen Jahr auf mehr als 1.000 Tonnen – das entspricht dem Doppelten des durchschnittlichen Kaufvolumens der letzten zehn Jahre.

Dem Bericht zufolge tätigten rund zwei Drittel der Zentralbanken ihre Investitionen in Gold, um eine breitere Streuung ihrer Anlageportfolios zu erreichen. Besonders aktiv zeigt sich hierbei die chinesische Zentralbank, die zuletzt in großem Stil zugekauft hat. Inzwischen belaufen sich Chinas Goldreserven auf über 2.296 Tonnen.

Gold befindet sich seit Jahren in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. Seit der Jahrtausendwende ist der Goldpreis um mehr als 1.000 Prozent gestiegen. Im Jahr 2000 lag das Edelmetall preislich noch bei weniger als 300 US-Dollar pro Feinunze.

Trotz der beeindruckenden Rallye, die Gold in den vergangenen Jahrzehnten hingelegt hat, sehen viele Experten weiterhin Potenzial nach oben. Zahlreiche Analysten erwarten eine anhaltend positive Preisentwicklung des Edelmetalls. Charlie Morris, Analyst bei Atlantic House Investments, prognostiziert einen Goldpreis von über 7.000 US-Dollar pro Unze bis 2030. Der „In Gold We Trust“-Report von Incrementum hält einen Anstieg auf etwa 4.800 US-Dollar je Unze bis 2030 für möglich.

Hinweis aufgrund der hier zitierten Prognosen: Alle Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

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