Robert Habeck hatte angekündigt, Menschen im Land an ihren Küchentischen zuhören zu wollen. Nun war der Küchentisch-Kanzler erstmals im Einsatz: bei Erzieherin Isabell.
Die junge Frau fürchtet, ihren Job als Erzieherin nicht bis zu Rente ausüben zu können, weil die Belastung zu groß sei: „Ich habe das Video bei TikTok gesehen. Ich saß in meiner Mittagspause, nachdem ich wieder alleine mit ganz vielen Kindern in der Gruppe gearbeitet habe. Ich bin Erzieherin und war sauer und dachte: Da schreibe ich jetzt hin, das mache ich jetzt.“
Habeck fragte nach: „Sauer auf die Kinder? Oder sauer auf mich? Oder sauer auf die Welt und die Politik?“
Isabell antwortet: „Sauer auf die Umstände.“ Es sei schrecklich und Alltag, wenn nur ein Erwachsener sich um 20 Kinder kümmern müsse. Sie sei erschöpft, würden kaum noch Sport machen, abends auf der Couch einschlafen und am nächsten Tag ginge das Ganze von vorne los.
Wie so häufig in letzter Zeit lautet Robert Habecks Antwort: mehr Geld.
Habeck: „Ich glaube am Ende hängt es an dem Stellenwert von Bildung und Stellenwert ist ja in meinem Beruf die Übersetzung von Geld, wie viel Geld ist der Staat, die öffentliche Hand bereit, in das Bildungssystem zu geben.“ Dass Bildung eine Landesaufgabe und Erziehung eine kommunale Aufgabe ist und der Einfluss eines möglichen Kanzlers Habeck gering wäre: egal.
Habeck kündigte an, das sogenannte „Kita-Qualitätsgesetz“ von 2 auf 4 Milliarden Euro jährlich erhöhen und verlängern zu wollen. Er sagte auch, woher das Geld, das derzeit an allen Ecken und Enden fehlt, herkommen soll: von Reichen. Habeck weiter: „Und wenn wir uns mal trauen würden, die Superreichen in Deutschland ein bisschen mehr – die merken das gar nicht – zu besteuern und dieses Geld nehmen für die Bildung, dann wäre das eigentlich alles ok.“
Über seinen eigenen Vorschlag, sagte Habeck: „Das nehme ich mal mit.“ Und weiter: „Also wenn du mich das nächste Mal im Fernsehen über Bildung und Erzieherinnen reden hörst, dann warst du das.“
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