„Kulturgüter vor Ideologie schützen“: Kulturstaatsminister kritisiert Entfernung der „Venus Medici“

vor 23 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Nachdem sich die Gleichstellungsbeauftragte beschwert hatte, wurde die Darstellung der antiken Statue „Venus Medici“ entfernt, die über zehn Jahre lang im Eingangsbereich des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen stand (Apollo News berichtete). Nun hat sich der neue Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zu Wort gemeldet. In einem Statement gegenüber der Berliner Zeitung betonte er die Bedeutung der Kunstfreiheit und warnte vor einer politischen Einflussnahme auf kulturelle Ausdrucksformen.

Weimer ordnete den Vorfall in einen größeren gesellschaftspolitischen Zusammenhang ein. Seiner Auffassung nach drohen kulturelle Ausdrucksräume unter dem Druck ideologischer Bewegungen, sowohl von rechts als auch von links, eingeschränkt zu werden.

„Als offene, liberale Gesellschaft sollten wir unsere Kulturgüter vor den Dunkelkammern rechter und linker Ideologien schützen“, so der Kulturstaatsminister. Er zog dabei Parallelen zu internationalen Entwicklungen und nannte etwa das Beispiel aus Florida, wo Michelangelos „David“ aus Gründen der „Prüderie“ nicht mehr in Schulen gezeigt werde. Ebenso kritisierte er, dass in Berlin aus übertriebener Gender-Vorsicht die „Venus Medici“ entfernt worden sei.

Solche Vorgänge seien Ausdruck einer bedenklichen Tendenz, die kulturelle Freiheit zu beschneiden, so Weimer. Er rief dazu auf, klassische Aktdarstellungen wie die Venus von Botticelli, Édouard Manets „Olympia“, Werke von Rubens, Modigliani oder Paula Modersohn-Becker nicht zu verstecken, sondern in den öffentlichen Diskurs einzubinden.

Diese Werke seien, so Weimer, „großartige Kunstwerke“ und verdienten es, „hergezeigt, gewürdigt und darüber geredet“ zu werden. Besonders begrüßte er in diesem Zusammenhang, dass die „Venus Medici“ nun im Leipziger Grassi Museum einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sei.

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