
Während marode Berliner Schulen auf Sanierungen warten und teils in provisorischen Containern unterrichtet wird, blüht die Kreativität der Politik auf: Für ein neues Woke-Kunstwerk am temporären Schulstandort „Werneuchener Wiese“ im Bezirk Pankow werden satte 130.000 Euro Steuergeld ausgegeben. Die Metallskulptur soll für ein „offenes, vernetztes und gleichberechtigtes Miteinander“ werben. NIUS war vor Ort und hat sich das Kunstwerk genauer angesehen.
So sieht das teure Kunstwerk aus.
Das Land Berlin hat eigentlich andere Probleme. Allein in der Hauptstadt belaufen sich die Schulden auf 68 Milliarden Euro. Für die Jahre 2026 und 2027 wird erneut von einer Rekordverschuldung ausgegangen. Die Stadt ist marode, die Brücken unbefahrbar und der Haushalt ist nur sehr schwer ohne Sparmaßnahmen zu konsolidieren. Dafür hat das Land Berlin jetzt immerhin ein wokes Kunstwerk vor einer Schule erbaut, das für ein „gleichberechtigtes Miteinander“ stehen soll. Das Kunstwerk „UNFOLDING“ von Betty Böhm besteht aus 34 Teilen und bildet eine linienförmige Skulptur aus einzelnen circa 7 Meter hohen Stelen, die die zweigeschossige Sporthallenfassade fast über die gesamte Länge bespielen. „Dabei soll eine ablesbare Entwicklung von einer starren Ordnung hin zu einem offenen, vernetzten und gleichberechtigten Miteinander aufgezeigt werden“, heißt es auf der Seite vom Land Berlin.
So sah der Entwurf des Kunstwerks vor der Schule aus.
Das Brisante dabei: Obwohl die Schule als „temporäre“ Schule fungieren soll und dringend sanierungsbedürftige Oberschulen in der Umgebung das Gebäude als Ausweichquartier nutzen, investiert das Land Berlin in einen „nicht-offenen Kunstwettbewerb“ und bezuschusst das Kunstwerk im Berliner Bezirk Pankow mit insgesamt 130.000 Euro.
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