
Kurz vor den Kommunalwahlen im Aachener Raum sorgt eine Aktion der CDU für Aufsehen. In einigen Gemeinden wurden kleine Küchenmesser als Wahlgeschenk an Bürger verschenkt und sollen sogar in deren Briefkästen geworfen worden sein. Die Kritik: Wegen der steigenden Messerkriminalität und weil sich der Anschlag auf das Solinger Stadtfest am Samstag jährt, sei das nicht mehr zeitgemäß.
Vor allem, weil auf dem in CDU-farbenem Türkis gehaltenen Griff das Wort „Solingen“ steht, gab es Empörung. Der Schriftzug bezieht sich auf die Messerproduktion, für die die Stadt bekannt ist. Allerdings war der Name am 23. August 2024 auch bundesweit in den Schlagzeilen, nachdem hier ein eigentlich abgelehnter Asylbewerber aus Syrien drei Menschen erstochen und weitere verletzt hatte.
Mittlerweile werden die Wahlgeschenke der CDU zufolge nicht mehr verteilt, die Aktion sei bereits seit Beginn der Woche beendet, berichtete der WDR. Die Geschenke seien außerdem eine Tradition, vor allem ältere Wähler würden sich daher immer wieder nach diesem Wahlgeschenk erkundigen, teilte demnach außerdem der Eschweiler CDU-Vorsitzende, Frank Meyers, mit. In Briefkästen sollten sie aber eigentlich nicht geworfen und nur nach einem persönlichen Gespräch übergeben werden.
Auf den kleinen Obst- und Kartoffelmessern sind zumindest in zwei der in der Städteregion Aachen liegenden Kommunen, Eschweiler und Monschau, die Namen der jeweiligen CDU-Kandidaten für die Kommunalwahl am 14. September abgedruckt. In den Augen von CDU-Innenminister Herbert Reul, der spätestens seit dem Anschlag in Solingen aktiv gegen Messer im öffentlichen Raum vorgeht, war das keine gute Idee.
Zwar hielt er seinen Parteikollegen gegenüber dem WDR zugute, dass die Messer als praktisches Wahlgeschenk immer sehr beliebt waren. „Nur: Die Lage hat sich verändert“, so der CDU-Politiker. „Ein bisschen mehr nachdenken und überlegen“, forderte er deshalb.