Blackbox KW 17 – Messe der Eitelkeiten

vor etwa 2 Monaten

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Bildquelle: Tichys Einblick

Besorgt fragte „Bild“ noch: Kommt er oder kommt er nicht? Aber natürlich ließ sich Wolodymyr Selenskyj eine solche Kulisse nicht entgehen. Ganz Rom auf den Beinen, dazu 130 Staatsvertreter, Scharfschützen, Spezialeinheiten, Taschendiebe, Obdachlose – es gibt keinen Vergleich mit einem Papstbegräbnis. Überall herrliche Kostüme, fromme Minen und stummes Drängeln, und manch einen mag ehrfurchtsvolles Staunen befallen haben angesichts der architektonischen Pracht, die man in vergangenen Zeiten mit ein paar Billionen Sondervermögen entfalten konnte.

♦ Schon am Freitag kam Amerikas Don eingeflogen, und auch unsere Herren Scholz und Steinmeier nutzten die Gelegenheit, mal wieder rauszukommen. Merz, vom Bekenntnis Kathole, mochte hingegen nicht als schlichter Kandidatus zum Begräbnis reisen. Ja, wenn der Papst noch bis Mai durchgehalten hätte …, aber so nicht! Dafür ließ sich der evangelische Markus Söder nicht die Chance entgehen, für seine Bayern daheim viele, viele Selfies zu machen.

♦ Nicht ganz zufällig gingen auch die Bilder um die Welt, auf denen sich Selenskyj und Trump mitten im Petersdom, kurz vor dem Beginn der Trauerfeier, auf zwei kostbaren Stühlen beim Tête-à-tête gegenübersitzen (der eifersüchtige Macron wurde sanft beiseite gedrängt).

♦ Weil Trump in Rom zur Abwechslung mal über Wladimir Putin geschimpft haben soll, hoffen „unsere“ EU-Strategen, ihr „Friedensplan“ 
für die Ukraine könnte doch noch eine Chance bekommen. Die in ihren eigenen Ländern hoch umstrittenen Herren Macron (Frankreich) und Starmer (England), ein paar scharfe Amazonen in Brüssel, und, stumm am Katzentisch dabei, unser Olaf, der Leisetreter, hatten sich Folgendes überlegt: Sie rüsten die Ukraine weiter bis zur Halskrause auf, Selenskyj zieht ein, was noch Beine hat, um in drei Jahren (Nato-Schätzung) wieder anzutreten und zu schauen, ob‘s dann besser klappt mit der Offensive. Offene Fragen über den Status der Krim, der fünf umstrittenen und teilweise von Russland besetzten Regionen sollen bis zum nächsten Waffengang ausgiebig in Stuhlkreisen erörtert werden. Beschlagnahmtes russisches Geld kriegt der Selenskyj.

♦ Hm. Hat die EU (beziehungsweise haben ihre Willigen) Wunderwaffen, von denen die Gefolgspresse noch nichts berichtet hat? Gut, Panzerbauer KMW soll demnächst 100 Leopard 2 pro Jahr bauen können (derzeit 48), und Wolfsburg liefert dann vielleicht wieder neueste Kübelwagen. Aber ein Krieg gewinnen lässt sich damit nicht.

♦ Auch wenn hiesige Kriegsfreunde träumen, dass das Schicksal der Ukraine in die Hand deutscher Soldaten gelegt werden sollte, sei der Hinweis gestattet, dass wir hierzulande von gerade mal „40.000 Reservisten sprechen, die regelmäßig üben“. Und diese Reserve müsste „mit ihren Privatfahrzeugen an die Front fahren“, 
weil Transporte fehlen. Das sollte dem CDU-Wüterich Kiesewetter mal jemand erzählen, bevor der in die Talkshows geht.

♦ Verrückt. Die deutschen Eliten kämpfen derzeit erbitterter um die Krim als jemals um die Oder-Neiße-Linie (Abi-Jahrgänge ab 1995, bitte gugeln).

♦  Nicht nur der Vatikan, auch das World Economic Forum braucht einen neuen Chef, weil der alte Schwab (Verschwörungs-Klaus) sich nach Korruptionsvorwürfen
 in den Ruhestand verabschiedete. Ohne Schwabs okkulte Ideen von einer Neuordnung der Welt („Great Reset“) bei gleichzeitiger Besitzlosigkeit der Massen (neuer Sozialismus) wird „Davos“ nur ein weiteres Milliardärs-Treffen mit Après-Ski und spezieller Damenbegleitung.

♦ Die größte Aufmerksamkeit der Woche aber erhielt eine Meldung aus dem heimischen Promi-Milieu: Bettina ist wieder stiften gegangen, und Christian sitzt allein zu Haus. Kenner des Politischen wissen, dass es sich dabei um eine weitere Schicksalswendung im Leben unseres verehrten Bundespräsidenten a.D. Wulff („Der Islam gehört zu Deutschland“) handelt, der nun, nach drei Eheschließungen mit derselben Bettina verkünden ließ, man habe sich „endgültig getrennt“. 
Ach komm, aller guten Dinge sind mindestens vier, weiß doch jeder.

♦ Pietätvoll hatten wir geschwiegen (oder?), als der Generalsekretär der SPD Kühnert am 7. Oktober 2024 „aus gesundheitlichen Gründen“ hinschmiss. Wie leicht dichtet man da jemandem was an. Nun ließ Kevin leichtgläubige Redakteure der „Zeit“ wissen, Bedrohungen von Neonazis und Corona-Leugnern
 hätten ihn zum Rückzug bewegt, denn er sei schließlich „nur 1,70 Meter groß“. Da stellt sich die Frage, warum er diese Verfolgung durch blaue Horden nicht schon damals an die hierfür vorgesehene große Glocke gehängt hat. Und warum, so fragen wir uns, macht Kevin, der beklagt, nirgendwo unerkannt auftauchen zu können, nun publik, dass er „seit einigen Jahren mit einem FDP-Mann liiert“ ist. Damit stehen Bild, Bunte und RTL doch nun unter Lieferzwang: Wer ist der Glückliche?

♦ Eine gewisse Heidi (nicht Klum) 
soll noch beliebter sein als Everybody‘s Darling Bärbel Bas, SPD? Diese Heidi soll den Leuten sogar noch besser gefallen als die Doppelnamige vom Ukraine-Flügel der FDP? Also, Umfrageinstitut INSA, das kann nicht sein. Saskia Esken, Chefin aller Spezialdemokraten, schafft es nicht mal in eure Top 20 (auf dem letzten Platz der Liste macht Annalena B. das Licht aus) –, aber diese Heidi steht auf Rang 7 der „beliebtesten Politiker Deutschlands“ und Alice Weidel auf 15? Wahrscheinlich wussten die von INSA für Bild Befragten nicht, dass Alice die Chefin der inzwischen beliebtesten Partei Schlands ist.

♦ Ja, wenig überraschend, sondern den Gesetzen der politischen Logik gehorchend, führt die AfD in Umfragen mit 26 Prozent nun deutlich vor allen anderen Parteien.
 Von dem rotgrünen Unsinn hat der Demos die Nase gestrichen voll. Was dummerweise ausgerechnet die Funktionäre der christ-„demokratischen Parteien“ (Selbsteinschätzung) einfach nicht begreifen wollen. Also dürfte, der Dekadenz geschuldet, auf die „Demokratie“ schon bald die „Tyrannis“ folgen, wie die alten Griechen wussten. Nächster Schritt: Parteiverbot voraus?

♦ Nancy Faeser, SPD, ließ soeben „141 Migranten“ (da schau her, nicht „Flüchtlinge“) aus dem Sudan und „weiteren Krisengebieten“ nach Deutschland einfliegen. Hinweis an die Presse: Schreiben Sie „vor allem Familien und alleinerziehende Mütter an Bord“.
 Ja, was sonst?

Schönen Sonntag!

Nicht genug? Lesen Sie Stephan Paetow täglich auf https://www.spaet-nachrichten.de/

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