Leben ist wie Lotto – doch die Kreuze macht der Funktionär

vor etwa 7 Stunden

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Terry Reintke, seit nunmehr elf Jahren Berufspensionärin des deutschen Volkes im EU-Parlament, königlich bis zum Ende ihrer Tage versorgt, postete ein Bild von sich im Sommer-Outfit vor einem Zug mit dem Kommentar: „40 Jahre Schengen, grenzenlose Freiheit in der EU. Millionen Menschen können einfach über die Grenze zum Einkaufen, zur Arbeit, in den Urlaub. Aber die dt Regierung macht Grenzen dicht, ignoriert EU-Recht. Wir wollen wieder Freiheit. Jetzt.“

Terry Reintke schreibt zwar EU-Recht, hat nur leider verabsäumt, die Verordnung Dublin III zu lesen. Auch hat sie vergessen zu erwähnen, dass Millionen immer noch „einfach über die Grenze zum Einkaufen, zur Arbeit, in den Urlaub“ fahren können, dass keinem EU-Bürger die Freizügigkeit verwehrt wird, wie sie auch vergessen hat zu erwähnen, dass Millionen in die deutschen Sozialsysteme einwandern, die deshalb vor dem Kollaps stehen. Die gesetzliche Krankenversicherung nähert sich dank ihrer Politik dem Zusammenbruch.

Einige von denen, die den Freibrief, den Reintke und Gesinnungsgenossen ausgestellt haben, nutzen, genießen die Freiheit, zu morden, zu vergewaltigen, Terror im Namen des Islams zu verbreiten. Doch die Wirklichkeit kommt in Reintkes politischer Vollkasko-Welt nicht vor. Und für diejenigen, die über die Wirklichkeit reden – über das Leben der vielen, die unter Reintkes Freiheit leiden –, soll es nach Reintkes Vorstellung und der ihrer politischen Freunde keine Freiheit mehr geben. Waren es nicht Baerbock und Habeck, die gegen die Freiheit Polizei und Staatsanwaltschaft geschickt haben?

​Reintkes Freiheit ist die Freiheit ihrer Ideologie, ist gleichzeitig der Zwang für immer mehr Frauen, sich nicht mehr zu bestimmten Zeiten und schon gar nicht allein auf die Straße zu trauen.

Ganz abgesehen davon, dass in den Ohren vor allem für diejenigen, die bis Ende 1989 hinter dem Eisernen Vorhang leben mussten, die keinerlei Freizügigkeit besaßen, und vor allem für diejenigen, die den Eisernen Vorhang sprengten, mögen es die Polen, die Tschechen, die Ostdeutschen und die Ungarn gewesen sein, Reintkes X-Post wie kalter Hohn klingt. Aber es ist ja eine bekannte Tatsache, dass Bündnis ’90 die Friedliche Revolution von 1989 verriet, als sie mit den westdeutschen Grünen fusionierten. Reintkes Freiheit ist die Freiheit der neuen Aristokratie – die anderen, die Bürger, sollen eben Kuchen essen.

In der SPD werden Sehnsüchte nach einem Vereinigungsparteitag mit den Grünen, stärker noch mit den Linken (SED) wach, wenn die Landesverbände von Thüringen und Berlin sich die Freiheit nehmen zu fordern, dass jeder deutsche Staatsbürger mit Erreichen des 18. Lebensjahres ein Grunderbe von 20.000 Euro bekommt. Das kostet nach Meinung der SPD Berlin 15 Milliarden Euro im Jahr. Doch, so die SPD Thüringen: „Dabei muss auch klar sein, dass die 20.000 Euro Grunderbe nur ein erster Einstieg sein können und der Betrag nach erfolgreicher Einführung auf 60.000 erhöht werden muss.“ Heißt dann also nicht mehr 15 Milliarden Euro, sondern 45 Milliarden Euro im Jahr.

Für eine vor kurzem eingewanderte Familie mit sechs Kindern, die vom Bürgergeld lebt, bedeutet das, noch einmal 120.000 oder 360.000 Euro. Einwanderung nach Deutschland wird immer attraktiver. Wie sagte Göring-Eckardt im Jahr 2017: „Sind wir ein Land, das für Migrantinnen und Migranten offen ist? Was Leute anzieht, die wir übrigens dringend brauchen – nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir auch Menschen hier brauchen, die in unserem Sozialsystem zu Hause sind, und die sich hier auch zu Hause fühlen können?“

Natürlich will die SPD das Grunderbe finanzieren durch die Erhöhung der Erbschaftssteuer, also durch Beraubung derer, die in diesem Land gearbeitet und etwas geschaffen haben. Für SPD-Funktionäre, für die das Wort Leistung nicht existiert, ist nämlich der Fall klar: „Gleichzeitig ist das Grunderbe ein erster Schritt zu mehr Umverteilung.“ Das Grunderbe ist also nur der erste Schritt zum Umverteilungsstaat. Denn: „Erben ist keine Leistung – es ist eine Lotterie.“ So steht es im SPD-Antragsbuch zum Bundesparteitag Ende Juni.

Wenn man nur alt genug ist, kehrt alles wieder. Denn wie sang schon die DDR-Gruppe Renft vor 50 Jahren:

„Manchmal sagte Otto Leben ist wie Lotto Doch die Kreuze macht ein Funktionär!“

Kaum hatte die Band das Lied gesungen, wurde sie 1975 verboten. Der Autor des Liedes, Gerulf Pannach, wurde nach neun Monaten Haft in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen und der Androhung von bis zu zehn Jahren Haft ausgebürgert.

Leben ist wie Lotto im Umverteilungsstaat.

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