Leberkäs statt Tofu: Alois Rainer – endlich mal ein Landwirtschaftsminister, der was von Fleisch versteht

vor 3 Monaten

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Bayerns Ministerpräsident brachte es mit einem Satz auf den Punkt: „Statt dem grünen, veganen Özdemir kommt jetzt der schwarze Metzger“. Und wirklich: Der neue CSU-Landwirtschaftsminister Alois Rainer ist endlich mal einer, der was von Fleisch versteht. Er ist Metzgermeister und langjähriger Bürgermeister. In seiner Jugend betrieben die Eltern neben einem Gasthaus auch Landwirtschaft. Seit 2013 sitzt der inzwischen 60-jährige CSU-Politiker im Bundestag. Alois Rainer trat damit in die Fußstapfen seines gleichnamigen Vaters, der von 1965 bis 1983 Bundestagsabgeordneter war. Als künftiger Minister rückt Rainer nun in die gleiche politische Liga auf wie seine ältere Schwester, Gerda Hasselfeldt, schreibt die FAZ. Die ehemalige Bauministerin war die erste CSU-Politikerin überhaupt, die 1989 ein Ministeramt in der Bundesrepublik bekam. Neben Schwester und Vater zählt Rainer das CSU-Urgestein Franz-Josef Strauß zu seinen politischen Vorbildern.

Zu Rainers Vorbildern zählt auch das CSU-Urgestein Franz-Josef Strauß.

Metzgermeister Rainer übernahm schon mit Anfang zwanzig den elterlichen Betrieb. Er gehört der seltenen Spezies der Handwerksmeister im Deutschen Bundestag an – es gibt insgesamt nur sechs von ihnen. Als Rainer in die Bundespolitik wechselte, nahm er sich immer ein Schmankerl (besonderer Leckerbissen) aus der eigenen Metzgerei mit, um „ein kleines Gefühl von Heimat in Berlin zu haben“, wie er in einem Interview mit seiner Heimatzeitung sagte. Mittlerweile führt sein Sohn den Betrieb.

Tierschützer reagierten empört auf die Berufung des „schwarzen Metzgers“. Die Personalie sei ein „Affront gegen den Tierschutz“ und zeige, dass die neue Regierung ausschließlich die Interessen der Agrar- und Tierindustrielobby bedienen wolle, kritisierte die Tierschutzorganisation PETA. Für die Verbraucherschützer von Foodwatch ist Alois Rainer „die personifizierte Ambitionslosigkeit“ des Koalitionsvertrages. Mein gesunder Menschenverstand möchte ihnen zurufen: „Gemach, gemach, lasst den Metzgermeister doch erstmal machen, bevor ihr ihn niedermacht.“

Laut PETA ist die Ernennung Rainers ein „Affront gegen den Tierschutz“.

Millionen Menschen haben den scheidenden Landwirtschaftsminister Cem Özdemir noch im Ohr: In seinen Reden ging es fast immer um die Frage, ob die Deutschen zu viel Fleisch essen (Antwort: ja!), dass Fleisch teurer werden müsse und dass Veganer bessere Menschen seien (meine Interpretation). Ich weiß, dass viele Menschen – und auch viele Leser dieser Kolumne – glücklich sind ohne Fleisch. Darum geht es auch nicht, finde ich. Wer gerne Currywurst in der Kantine isst, der soll das tun. Wer Tofu in seinem Brötchen essen will, der soll das selbstverständlich auch tun.

Wer aber mal in einer gut sortierten bayerischen Metzgerei gewesen ist, weiß, warum sich Fleischliebhaber freuen, dass der neue Landwirtschaftsminister Metzger ist: Weißwurst mit süßem Senf (gibt es verzehrfertig bei guten Metzgern), Leberkäs, knusperige Haxe mit Sauerkraut (Eisbein) – und viele schöne Schmankerl mehr.

Machen Sie bitte was aus Ihrem Amt, lieber Herr Landwirtschaftsminister!

Mehr NIUS: Neue Ernährungs-Pyramide: Regierung macht unser Fleisch schlecht

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel