
Ein Post der Linksjugend Frankfurt sorgt für Empörung. Der Account der Jugendorganisation der Linkspartei hatte auf einen Bericht über 52 jüdische Jugendliche reagiert, die in Valencia aus einem Flugzeug verwiesen worden waren. Dazu schrieb die Gruppe: „Wir müssen leider enttäuschen: Der Rauswurf fand nicht statt während das Flugzeug in der Luft war.“
Der Beitrag wurde nach Kritik gelöscht. In einer Erklärung auf X hieß es: „Wir haben mehrere Anfragen und legitime Kritik zu den Tweets erhalten, die auf unserem Account in den letzten Tagen veröffentlicht wurden. Die Posts der jeweiligen Autorin haben wir gelöscht.“
Click here to display content from Twitter. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.
Inhalt von X immer anzeigen
Weiter schrieb die Linksjugend Frankfurt: „Nicht, um deren Existenz zu vertuschen oder zu leugnen, sondern um nicht noch weitere Menschen mit den getroffenen Aussagen zu verletzen. In diesem Sinne möchten wir uns bei allen herzlich entschuldigen, die von den Posts auf diesem Account verletzt waren und sind.“
Zugleich kündigte die Organisation an, mehrere Vorfälle zu prüfen. Bis dahin solle der Account stillgelegt bleiben. Eine ausführlichere Stellungnahme wurde für die kommenden Tage angekündigt. Eine klare Distanzierung von dem ursprünglichen Posting erfolgte nicht.
Click here to display content from Twitter. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.
Inhalt von X immer anzeigen
Ausgangspunkt war ein Vorfall Ende Juli in Spanien. 52 überwiegend jüdische französische Jugendliche wurden in Valencia von einem Flug der Airline Vueling ausgeschlossen.
Die Reisegruppe erklärte, man habe hebräische Lieder gesungen, woraufhin der Rauswurf erfolgt sei. Vueling und die Guardia Civil wiesen dies zurück. Sie erklärten, die Jugendlichen hätten wiederholt Sicherheitsinstruktionen gestört und Notfallausrüstung manipuliert, weshalb der Kapitän die Polizei gerufen habe.
Französische Minister forderten eine Untersuchung des Vorfalls. Jüdische Organisationen sprachen von einem schweren antisemitischen Zwischenfall. Kritik gab es zudem an Spaniens Verkehrsminister, der die Jugendlichen in einem Tweet als „israelische Bengel“ bezeichnet hatte. Vueling bestreitet ein religiöses Motiv und verweist auf Sicherheitsgründe.
Die Linksjugend solid – so ihr genauer Name – ist die Jugendorganisation der Linkspartei. Teile des Jugendverbands werden von einigen Landesämtern des Verfassungsschutzes als linksextremistische Strukturen eingestuft und beobachtet.
Auch die Linkspartei selbst ist immer wieder durch antisemitische Positionen und Kooperationen aufgefallen. Erst kürzlich organisierte der Bezirksverband Neukölln ein Sommerfest gemeinsam mit Unterstützern der Terrorgruppe Hamas. Eingeladen war unter anderem das „Vereinigte Palästinensische Nationalkomitee“, das vom Berliner Verfassungsschutz der Kategorie „Islamismus/islamistischer Terrorismus“ zugerechnet wird.