„Liegt an Solarenergie“: Spanisches TV enthüllt interne Gespräche von Technikern vor Blackout

vor etwa 2 Monaten

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Bildquelle: Tichys Einblick

Am 28. April 2025 war in Spanien der Tag der Wahrheit. An diesem Tag wurde fast jedem klar, dass man mit Ideologie schöne Reden halten, Videos drehen und Hochglanzbroschüren drucken kann. Aber eben kein funktionierendes Stromnetz mit Wind- und Sonnenstrom. Um 12:33 Uhr brach das Stromnetz in weiten Teilen des Landes zusammen.

Was wie ein technisches Versagen erscheint, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als vorhersehbare Folge einer naiven Energiepolitik, die die Realitäten ignoriert, Risiken verharmlost und vom Prinzip Hoffnung lebt, es möge schon alles gut gehen. Tat es aber nicht. Die Warnungen von Fachleuten wurden, da das, was sie sagten, nicht dem grün-woken Wunschdenken entsprach, einfach ignoriert.

Schon zwölf Tage vor dem Stromausfall dokumentierten interne Gespräche zwischen Netzbetreibern und Red Eléctrica Española (REE) die tiefe Nervosität der Techniker und Ingenieuren. Der spanische Fernsehsender „telecinco.es“ dokumentierte das Gespräch.

Eine entlarvende Aussage, denn sie offenbart das ganze Dilemma. Die einstige Stütze stabiler Stromversorgung, die Kernenergie, wurde systematisch ausgemustert, ohne für gleichwertigen Ersatz zu sorgen. Stattdessen setzt Spanien voll auf Sonne und Wind.

Am 26. April, zwei Tage vor dem großen Blackout, spitzte sich die Lage weiter zu. Wieder meldeten Techniker massive Netzprobleme.
 „Wir haben viele Spannungsschwankungen“, so ein Betreiber.
 Die Antwort von REE:
 „Ja, wir sehen, dass mehrere Gebiete betroffen sind. Das liegt an den Problemen mit der Photovoltaik.“

Wenig später, am Tag des Zusammenbruchs, das Gespräch 46 Minuten vor dem Stromausfall.

Eine geradezu fahrlässige Beiläufigkeit in der Beschreibung eines strukturellen Problems. Ein nationaler Stromversorger, der seine Abhängigkeit von einer Energieform eingesteht, die sich, je nach Wetter, sprunghaft wie ein Teenager verhält.

Die grüne Energievision hat sich als labil erwiesen. Was fehlt, ist nicht der gute Wille, sondern technologischer Sinn für das Machbare. Ohne verlässliche Grundlast, sei es durch Kernkraft oder Speichertechnologien, wird das Netz zum Spielball chaotischer Einspeisung.

Der europäische Netzverbund ENTOS-E, der den Vorfall untersucht, konstatierte in der halben Stunde vor dem Zusammenbruch zwei „erhebliche Stromschwankungen“, die nur mit Mühe ausgeglichen werden konnten. Doch der dritte Stoß war zu viel. Die Synchronität zum französischen Netz wurde aufgegeben. Dann war der Strom in Spanien weg.

Dass Red Eléctrica und die Politik jetzt zur Tagesordnung übergehen, als wäre nichts gewesen, ist gefährlich. Denn das Problem bleibt ungelöst. Im Gegenteil: Spanien will auf die Kernenergie verzichten und tauscht damit ein stabiles, belastbares Stromnetz gegen Technologien, die sich mehr an Klima-Aktivismus als an physikalischen Grundgesetzen orientieren.

Was bleibt, ist ein Satz, der als Motto über dieser Fehlentwicklung stehen könnte: 
„Ja, es ist die Photovoltaik …“ – gesagt 46 Minuten vor dem Blackout.

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