
Christian Lindner hat nach der Wahlschlappe das Ende seiner politischen Karriere in den Raum gestellt. „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist es völlig klar, dass ich dann auch aus der Politik ausscheide“, so der gefasst auftretende Parteichef in der „Berliner Runde“ in der ARD. Sein Führungsanspruch in der FDP wäre mit dem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde „erloschen“ – dann müsse die Partei neu aufgestellt werden.
Die FDP steht am Wahlabend auf der Kippe – aktuell gehen Hochrechnungen von Werten zwischen 4,7 und fünf Prozent aus. Die Liberalen, die 2021 mit 11,5 Prozent noch ein starkes, zweistelliges Ergebnis holten, wurden für ihre Regierungsarbeit in der linken Ampelkoalition abgestraft.
Lindner sagte am Wahlabend mit Blick auf das Ampel-Aus, die Partei sei vergangenen Herbst zum Wohle des Lande „in das volle politische Risiko gegangen“ und zahle selbst einen hohen Preis dafür – für Deutschland sei die Entscheidung aber richtig gewesen. Der politische Liberalismus sei künftig aber wichtiger denn je, die Freien Demokraten seien nicht besiegt.
Die FDP hatte sich zuletzt von drei Prozent in den Umfragen hochgekämpft – Stand 20:45 Uhr am Wahlabend hat es jedoch nicht gereicht. In der Partei stehen jetzt elementare Entscheidungen über die neue Ausrichtung an.