Linke Kirchen haben keine Zukunft – und sie verraten den Glauben

vor 3 Monaten

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Je näher die Bundestagswahl rückt, desto entschlossener werden die großen Kirchen: Kein Blatt soll zwischen sie und die Bundesregierung passen. Die Geschwindigkeit, mit der führende Kirchenfunktionäre sich der SPD und den Grünen andienen, ist atemberaubend.

Kirchen, denen die Gläubigen davonlaufen, klammern sich an den verlöschenden linken Zeitgeist wie ein altersschwacher Bergsteiger an das morsche Seil. Diese Koalition kennt nur Verlierer. Nie sahen die Kirchen gestriger aus, als nun, da sie ihr Schicksal an die strauchelnden Herren der Welt ketten.

Die aktuelle Folge „Kissler Kompakt“ sehen Sie hier:

Die Nähe der Kirchen zu den Mächtigen war schon immer ein Irrweg. Nicht nur in Diktaturen führt diese Nähe zur Selbstverleugnung. Die Kirchen sind dann kein Kontrastmittel des Irdischen mehr, sondern dessen Sprachrohr. Besonders die evangelische Kirche widersteht selten der Versuchung, dem Zeitgeist Kränze zu winden. Sie verriet schon oft den Glauben um das Linsengericht eines tagespolitischen Beifalls.

Soeben redete bei einer Demonstration „gegen Rechts“ die Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche, Anna-Nicole Heinrich. Der Synodenvorsitz ist ein hohes Amt. Frau Heinrich darf sich Präses nennen. Und sie zog nun eine Linie von den gegenwärtigen Umfragen in Deutschland zu Auschwitz:

Präses Heinrich hat recht: Es waren „furchtbare Verbrechen“ in Aschaffenburg, Magdeburg, Solingen. Doch wer nun eine rechtsstaatliche Migrationspolitik fordert, muss sich nicht vorwerfen lassen, für „flüchtlingsfeindliche Politik“ zu votieren. Und niemand muss sich eine Analogie zu Auschwitz gefallen lassen. Heinrich differenziert nicht.

Differenzierung war einmal eine protestantische Stärke. Heute ist Spitzenrepräsentanten keine Polemik zu billig, um sich selbst auf das hohe Ross des besseren Menschen zu setzen. Heinrich Bedford-Stroh etwa gehört nicht nur der SPD an. Er war auch Ratsvorsitzender der EKD – ein höheres evangelisches Amt ist nicht zu vergeben.

Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen

Auch Bedford-Strom demonstriert: „gegen Rechts“ und für die sogenannten Anständigen. Er sagte bei einer Berliner Demonstration, er schäme sich „dafür, wenn Menschen, die von woanders hierhergekommen sind, sich hier nicht mehr willkommen fühlen. Wir werden das nicht hinnehmen.“

Was heißt das, Herr Altbischof? Soll Deutschland alle Menschen unterschiedslos willkommen heißen, selbst solche, die Böses im Schilde führen? Im Neuen Testament findet sich auch dieser Satz: „Schafft den Übeltäter fort aus euren Reihen!“

Immerhin: Es gibt Gegenwind. Der evangelische Theologe Jens Motschmann kritisiert den Demonstrationstourismus. Er schreibt an die Adresse von Bedford-Strohm: „Stellungnahmen, die eine parteipolitische Färbung haben, gehören nicht zu den Aufgaben der Kirche.“ Bedford-Strohm verhalte sich selbst unanständig, wenn er Menschen mit anderer Meinung vorwerfe, unanständig zu sein.

So ist es. Ob Heinrich Bedford-Strohm oder Anna-Nicole Heinrich, ob evangelische oder katholische Bischöfe: Ihr letztes Gefecht wollen Kirchenfunktionäre offenbar im Dienst einer gescheiterten weltlichen Sache führen. So wächst zusammen, was zusammengehört – die Verkennung der Wirklichkeit und die Verkennung des Glaubens.

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