
Ein massiver Stromausfall hat am frühen Dienstagmorgen den Südosten Berlins lahmgelegt. Ursache war ein mutmaßlicher Brandanschlag auf zwei Hochspannungsmasten im Bezirk Treptow-Köpenick. Rund 50.000 Haushalte und etwa 3.000 Gewerbebetriebe waren betroffen. NIUS sprach mit betroffenen Bürgern, die von den massiven Auswirkungen des Blackouts berichten.
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Die plötzliche Dunkelheit und der Ausfall von Strom, Internet und teilweise Telefonmasten trafen die Berliner unvorbereitet. Eine Frau erzählt NIUS: „Ich dachte, ich hatte einen Kurzschluss in der Wohnung“. Doch dann kam alles anders, mittlerweile geht die Berliner Polizei von einem Brandanschlag durch Linksextremisten aus. Ziel war eigentlich ein Universitätsgebäude, doch auch tausende Anwohner waren betroffen.
Dieser Mann wollte eigentlich zum Bäcker. Wir treffen ihn auf einem Parkplatz, wo er uns erzählt, wie sauer ihn der Brandanschlag macht.
Im Stadtteil Adlershof, wo Europas größter Technologiepark ansässig ist, traf der Blackout nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen und Geschäfte hart. Eine Dame, die einen kleinen Laden hat, berichtet gegenüber NIUS: „Es sind kaum Menschen auf der Straße, dadurch fehlt mir Geld“. Sie geht von einem Verlust von 100 Euro aus und sagt: „100 Euro sind für mich viel Geld“.
Diese Ladenbesitzerin erklärt NIUS, wie viel Verlust sie heute durch den Stromausfall macht.
Auch Restaurantbesitzer kämpfen. Vor einem Asia-Imbiss treffen wir einen aufgebrachten Chef, der mit einem Notstromaggregat versucht, das Schlimmste zu vermeiden. Er möchte nicht, dass sein Fleisch in der Kühlung schlecht wird. Zu NIUS sagt er: „Wir haben gerade Land unter“.
Die Berliner Polizei geht von einem politisch motivierten Brandanschlag aus. Ein Bekennerschreiben, das auf der linksradikalen Plattform Indymedia veröffentlicht wurde, deutet auf eine Gruppe hin, die sich als „Einige Anarchist:innen“ bezeichnet. Darin wird der Anschlag als Angriff auf den „militärisch-industriellen Komplex“ im Technologiepark Adlershof gerechtfertigt. Die Täter benennen Firmen wie Siemens, Atos oder Jenoptik und werfen ihnen Verbindungen zu Rüstung und Sicherheitstechnologie vor. Die betroffenen Anwohner bitten sie um Nachsicht, bezeichnen die Auswirkungen auf die Bevölkerung aber als „vertretbaren Kollateralschaden“. Aktuell prüft die Berliner Polizei die Echtheit des Schreibens.
Es ist der längste Stromausfall in Berlin seit 25 Jahren. Das Stromnetz Berlin arbeitet mit Hochdruck an der Wiederherstellung. Am Donnerstagmorgen waren noch etwa 13.700 Haushalte ohne Strom, die vollständige Versorgung soll bis spätestens Donnerstagabend wiederhergestellt sein.
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