
Im Talk von Markus Lanz geht es meist hart zu. Als die Grünen-Politikerin und Fraktionschefin Katharina Dröge ein Thema aufmacht, das die Grüne Partei nun mit aller Konsequenz angehen wolle, bricht Gelächter im Studio aus.
„Auch in der Asyl-Politik brauchen wir mehr Klarheit – Migration“, sagte Dröge und prompt bracht ein feixendes Gelächter aus – mutmaßlich, weil Talk-Master Lanz ebenso wenig wie der CDU-Politiker Philipp Amthor, der ebenfalls zu Gast war, der Grünen-Politikerin abkaufen wollte, dass sich an der Politik der Grünen Partei „diesmal aber wirklich“ etwas ändern werde.
Lanz in Richtung Amthor: „Wird langsam eng, Herr Amthor. Alle Themen langsam abgeräumt hier.“ Amthor entgegnete lachend: „Ich sammel grad schon. Ich brauche ein paar Minuten. Ich höre gerne zu. Das ist interessant ...“
Gemeint: Auf die Frage, was die Grünen nach dem Aus der Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour nun anders machen wollte, antwortete Katharina Dröge: „Mehr Klarheit.“ Und zwar bei Themen wie der inneren Sicherheit, der Ausstattung und Befugnisse für Polizei und Sicherheitsbehörden und eben der Migration, bei der die Grünen bisher eher blockiert hatten.
„Werden Sie jetzt also zu Law and Order-Partei?“, fragte Lanz zwischendurch scherzhaft.
Aber Dröge selbstkritisch: „Auch das war ja ein Thema, wo wir uns wirklich nicht leicht getan haben und manchmal sehr defensiv drauf reagiert haben und ein bisschen sprachlos waren.“ Nun sei aber Klarheit angesagt: „Wir sind die Partei, die das Recht auf Asyl verteidigt, aber wir haben auf der anderen Seite überhaupt kein Verständnis für Gefährder, Terroristen, Vergewaltiger – und die müssen auch dieses Land auch verlassen.“ Entlang dieser Werte würden die Grünen in Zukunft Asyl-Politik machen, kündigte Dröge an.
Table Media-Journalist Michael Bröcker zweifelte an der Glaubwürdigkeit dieser Ankündigungen, deren Inhalt bisher nicht einmal in Spurenelementen grüner Politik zu finden gewesen sei. Auch Philipp Amthor sagte: „Wenn man regiert, ist es ja so, dass man nachprüfen kann, wo diese Ergebnisse sind. Da muss man nur ins Bundesgesetzblatt schauen.“ Auf die großen Ankündigungen eines Sicherheitspaketes nach dem islamistischen Terror-Anschlag von Solingen sei beispielsweise nichts passiert.
Zum Lachen ist das aber eigentlich nicht ...
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