
Der Name steht für beste deutsche Qualitätsarbeit, Loewe war einst die Ikone der Fernsehbranche. TV-Geräte von Loewe waren immer etwas Besonderes: besonders gut und besonders teuer. Loewe wurde 1923 in Berlin gegründet und hat seinen heutigen Produktionssitz in Kronach (Oberfranken). Zweimal war das Unternehmen fast pleite, zweimal hat es sich wieder aufgerappelt. Heute gehört das Unternehmen Aslan Khabliev und seiner Familie, die Loewe nach einer Insolvenz 2019 übernahm und neu ausrichtete. Auch der Fußball-Star Kylian Mbappé ist ein Anteilseigner.
Der Schweizer Eigentümer Khabliev will die Traditionsmarke neu positionieren – und zwar im Luxussegment. Deshalb hat er 100 Gäste nach Monaco eingeladen, um ihnen auf einer Yacht seine neueste Kreation vorzuführen, wie die Welt berichtet: Kopfhörer für 100.000 Euro. Weniger als 100 Stück hat das Unternehmen zusammen mit der Schmuck- und Uhrenmanufaktur Jacob & Co. handgefertigt und mit mehrfarbigen Saphiren und weißen Diamanten ausgestattet.
Der Schweizer Loewe-Eigentümer Khabliev
Auf der Gästeliste: Louis-Vuitton-Chef Bernard Arnault, DJ David Guetta, Fußballstar Kylian Mbappé, eine Prinzessin von Monaco. Diese Gästeliste ist ein Sinnbild des Wandels der deutschen Traditionsmarke Loewe. Nach zwei Insolvenzen in den Jahren 2013 und 2019, die das Unternehmen an den Rand des Scheiterns brachten, will der Schweizer Eigentümer die Marke neu positionieren. Loewe soll künftig im obersten Luxussegment spielen – nicht nur in Monaco, auch in Kronach, dem Stammsitz des Herstellers. Hier baut Loewe einen neuen gigantischen Fernseher mit einer Größe von 2,5 Metern und einer Rückwand aus massivem Aluminium. Preis: 30.000 Euro. Loewe-Chef Khabliev: „Wir sind nicht verrückt geworden. Im Gegenteil, unsere erste Charge mit 30 Geräten ist ausverkauft.“
Auch der Fußball-Star Kylian Mbappé ist ein Anteilseigner.
Ganz bewusst setzt Loewe-Chef Khabliev auf hohe Qualität. Gegen Samsung und LG kann er mit deren Kampfpreisen nicht konkurrieren. Sie produzieren in Asien in großen Stückzahlen. Er sagt: „Die Leute wollen keine billigen Loewe-Produkte kaufen, sie wollen teure Loewe-Produkte kaufen.“ Gerade weil Loewe im Luxussegment spiele, sei die Produktion in Kronach so wichtig. „Wir können woanders nicht diese Qualität erreichen wie dort.“
Damit schrumpft sich Loewe zum Luxus, wie die Welt konstatiert. Der vor mehr als 100 Jahren gegründete Hersteller beschäftigte in Spitzenzeiten mehr als 1000 Mitarbeiter. Inzwischen sind es noch 200, davon 160 in Kronach. Im vergangenen Jahr konnte Loewe einen Umsatz von 56 Millionen Euro machen, 90 Prozent davon mit Fernsehern.
Das dritte Leben von Loewe scheint erfolgreich zu werden.
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